In der Phase-III-Studie Gepar-Quinto hatte die neoadjuvante HER2-Blockade mit Lapatinib verglichen mit Trastuzumab in Kombination mit einer Anthrazyklin/Taxan-basierten Chemotherapie zu einer geringeren Rate an pathologisch komplettem Ansprechen (pCR) geführt [Untch M et al. Lancet Oncol. 2012; 13(2):135-44]. Die nun publizierten Langzeitdaten zeigen aber, dass Frauen mit Hormonrezeptor-positiven Tumoren von der Lapatinib-Therapie profitieren.

In der Studie waren 615 Patientinnen mit HER2-positivem operablem oder lokal fortgeschrittenem Mammakarzinom neoadjuvant zusätzlich zur Chemotherapie (4 Zyklen Epirubicin/Cyclophosphamid gefolgt von 4 Zyklen Docetaxel) randomisiert entweder mit Lapatinib (ECL-TL-Arm) oder Trastuzumab (ECH-TH-Arm) behandelt worden. Alle Patientinnen erhielten zudem eine adjuvante Therapie mit Trastuzumab. Das mediane Follow-up betrug 55 Monate.

Das krankheitsfreie Überleben (DFS), das fernmetastasenfreie Überleben (DDFS) und das Gesamtüberleben (OS) unterschieden sich nach 3 Jahren zwischen den Therapiearmen nicht. Die Langzeitergebnisse der Therapie korrelierten mit der pCR (DFS: Hazard Ratio [HR] 0,63, p = 0,042; DDFS: HR 0,55; p = 0,021; OS: HR 0,31; p = 0,004). Im Trastuzumab-Arm profitierten Frauen, die eine pCR erreicht hatten mit einem signifikant besseren OS (HR 0,15; p = 0,010).

Im Lapatinib-Arm war das Erreichen einer pCR zwar im Gesamtkollektiv nicht prognoserelevant, wohl aber bei Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Tumor. Bei diesen Frauen war das Gesamtüberleben signifikant besser als im ECH-TH-Arm (HR 0,32; p = 0,019).

Fazit: Das Gesamtüberleben bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom verbessert sich nach im Median 2,3 Jahren signifikant durch die neoadjuvante HER-2-Blockade mit Lapatinib zusätzlich zur Chemotherapie in Kombination mit einer adjuvanten Trastuzumab-Therapie (≥ 12 Monate) im Vergleich zu Trastuzumab allein.