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Normalerweise werden Patienten mit Hochrisiko-DLBCL und gleichzeitigen anderen niedriggradigen B-Zell-Lymphomen entsprechend der Therapie bei einem reinen de novo DLBCL behandelt. Wie effektiv das ist, wurde im Rahmen des spezialisierten Lymphomprogramms (SPORE) untersucht [Wang Y et al. EHA. 2018;Abstr S1547]. Von 1.521 Patienten mit Erstdiagnose eines DLBCL und anschließender Therapie nach Wahl des jeweiligen betreuenden Arztes wiesen 113 (7,8 %) zusätzlich ein FL und 73 (5,0 %) zusätzlich ein anderes LG auf. Patienten mit der Doppeldiagnose DLBCL und FL unterschieden sich von denen mit alleinigem DLBCL durch eine im Mittel geringere LDH-Erhöhung und einen geringeren IPI(Internationaler Prognostischer Index)-Score, die Patienten mit DLBCL und LG wiesen häufiger ein weiter fortgeschrittenes Stadium auf als die Patienten mit de novo DLBCL.

Das mediane ereignisfreie Überleben (EFS) war bei Patienten mit DLBCL und FL mit 145,9 Monaten signifikant länger als bei de novo DLBCL alleine (101,9 Monate; p = 0,049), während sich das mediane EFS von DLBCL und LG nicht signifikant von dem bei de novo DLBCL unterschied (63,0 vs. 101,9 Monate, p = 0,269). Analog war das mediane Gesamtüberleben bei DLBCL und FL signifikant besser als bei de novo DLBCL (Median nicht erreicht vs. 139,7 Monate; p = 0,004), bei DLBC und LG dagegen nicht signifikant anders als bei de novo DLBCL (120,7 vs. 139,7 Monate; p = 0,624). Rezidive gingen gleichermaßen auf DLBCL wie auch auf das jeweils begleitende andere Lymphom zurück.

Weil sich DLBCL plus FL in dieser Studie ähnlich eines DLBCL mit keimzentrumsartiger B-Zell-Herkunft (GCB) verhielten, schlug Yucai Wang, Rochester, NY/USA, vor, diese Gruppe auch entsprechend bei der Rekrutierung für Studien zu behandeln, da die Prognose günstiger ist als bei de novo DLBCL oder DLBCL und GLG.