In der CROSS-Studie wurde ein Teil der Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Ösophaguskarzinom ausschließlich operiert, ein anderer Teil erhielt vor der Operation eine neoadjuvante Carboplatin- und Paclitaxel-basierte Chemoradiotherapie (nCRT). Nach einer Nachbeobachtungszeit von 5 Jahren ergab sich für das multimodale Vorgehen ein klinisch relevanter und statistisch signifikanter Vorteil bezüglich des Gesamt- und progressionsfreien Überlebens im Vergleich zur Operation bei vergleichbarer kurz- und langfristiger Lebensqualität.

Die Lebensqualität wurde nach Ablauf einer mindestens 6-jährigen Nachbeobachtungszeit mithilfe von Fragebögen erhoben, u. a. physische Funktionsfähigkeit, Ess- sowie Atemprobleme, und die Werte mit den prätherapeutischen Werten bzw. mit den Werten 12 Monate nach der Operation verglichen.

Nach median 105 Monaten lebten noch 123 der 368 Patienten (33 %), 70 nach nCRT plus Operation und 53 nach einer alleinigen Operation. Ohne signifikante Unterschiede waren in beiden Gruppen die Fragebogenwerte für physische Funktionsfähigkeit, Essprobleme, Fatigue und die Gesamtlebensqualität auf dem postoperativen Einjahresniveau geblieben, die Essprobleme hatten sich im Vergleich zu den prätherapeutischen Werten signifikant verbessert.

Fazit: Die krankheitsbezogene Lebensqualität von Patienten mit Ösophaguskarzinom bleibt auch bei Einsatz einer neoadjuvanten Therapie nach 6 Jahren Nachbeobachtung auf dem Niveau der 1-Jahres-Werte. Aufgrund der besseren Überlebensraten dürfte sich das neue multimodale Vorgehen daher als gute Methode bei lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom etablieren.