Mithilfe der „liquid biopsy“ lassen sich in Körperflüssigkeiten von Patienten unter anderem zirkulierende Tumorzellen (CTC) und zirkulierende tumorassoziierte DNA (ctDNA) detektieren. Dadurch können idealerweise Therapietargets und Resistenzen nachgewiesen und das Therapieansprechen überwacht werden.
Bekanntlich können manche Patienten mit metastasiertem Melanom, die mit Checkpointinhibitoren behandelt werden, eine Remission langfristig erhalten, andere sprechen dagegen nur schlecht an und leiden unter der Toxizität einer (für sie) weitgehend unwirksamen Therapie. Wie Klaus Pantel, Hamburg, berichtete, lassen sich mit der „liquid biopsy“ Vorhersagen über das Therapieansprechen treffen. Einer aktuellen Studie zufolge profitieren Patienten, deren CTC-Score innerhalb der ersten sieben Wochen der Therapie abnimmt, hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (Hazard Ratio [HR] 0,17; p = 0,008) und Gesamtüberlebens (HR 0,12; p = 0,04) [Hong X et al. Proc Natl Acad Sci USA 2018;115(10): 2467-72]. Ebenso lassen sich anhand der ctDNA Aussagen treffen über einen möglichen Progress bei Patienten mit reseziertem Melanom im Stadium II/III [Lee RJ et al. Ann Oncol. 2018;29(2):490-6]. Auch zur Überwachung einer Therapie mit BRAF- plus MEK-Inhibitor lässt sich die ctDNA einsetzen: So konnte in einer Studie im Schnitt 110 Tage bevor sich eine BRAF-Inhibitor-Resistenz anhand der RECIST-Kriterien feststellen ließ, BRAF-mutierte ctDNA nachgewiesen werden [Haselmann V et al. Clin Chem. 2018; 64(5):830-42]. Die bislang erhältlichen Testsysteme müssen laut Pantel nun noch von unabhängigen Laboren/Arbeitsgruppen validiert werden. Ebenso wichtig seien zudem klinische Studien, die den Wert der „liquid biopsy“ im klinischen Alltag bestätigten.
Literatur
Bericht vom 8th European Post-Chicago Melanoma/Skin Cancer Meeting vom 28. bis 29. Juni 2018 in München
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Lux, S. Ist die Liquid Biopsy schon praxistauglich?. Im Focus Onkologie 21, 17 (2018). https://doi.org/10.1007/s15015-018-4144-2
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