Die Tumorlast als prognostischer Biomarker beim metastasierten Melanom ist schwierig zu messen. Bislang fehlt es an leicht bestimmbaren und verlässlichen Surrogat-Biomarkern. Aktuelle Studiendaten deuten darauf hin, dass cfDNA, die wahrscheinlich infolge von vermehrtem Zelluntergang bei Krebspatienten in erhöhter Konzentration vorliegt, ein Surrogatmarker für die Tumorlast bei Patienten mit malignem Melanom sein kann und prognostisch für das Gesamtüberleben (OS) ist.

Im Rahmen der prospektiven Kohortenstudie wurde die cfDNA-Konzentration bei 43 Patienten untersucht. 38 Patienten wurden Blutproben vor Beginn der Behandlung und zum Zeitpunkt des ersten Ansprechens entnommen. Die Tumorlast wurde mithilfe dreidimensionaler radiologischer Messungen aller metastatischen Läsionen ermittelt.

Die cfDNA-Konzentration korrelierte vor der Behandlung mit der Tumorlast (ρ = 0,52; p < 0,001). Sie korrelierte signifikant mit dem Todesrisiko und dem Gesamtüberleben (OS). Ein Cutoff-Wert von 89 pg/μl differenzierte 2 prognostische Gruppen: Patienten mit cfDNA-Konzentrationen von ≥ 89 pg/μl hatten ein kürzeres OS (10,0 vs. 22,7 Monaten; p = 0,009). Die Signifikanz blieb auch nach Abgleich mit den Lactatdehydrogenasespiegeln bestehen. Zudem wurde eine Korrelation zwischen den Veränderungen der cfDNA-Konzentration und therapiebedingten Veränderungen der Tumorlast gefunden (ρ = 0,49; p = 0,002). Das Verhältnis zwischen der cfDNA-Konzentration zu Beginn und der Tumorlast war prognostisch (Hazard Ratio 2,7 für ein cfDNA-/Tumorvolumen-Verhältnis von ≥ 8 pg/[μl*cm3]; p = 0,024).

Fazit: Dieser Analyse zufolge ist die Konzentration an cfDNA ein Surrogatmarker der Tumorlast bei Patienten mit metastasiertem Melanom. Sie kann das OS vorhersagen.