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© ASCO/Rodney White 2018

Reinhard Dummer, Zürich, Schweiz, hat auf der ASCO-Jahrestagung 2018 erste Daten aus der COLUMBUS-Studie zum sekundären Endpunkt Gesamtüberleben (OS) und aktualisierte Daten zum primären Endpunkt progressionsfreies Überleben (PFS) nach im Median 36,8 Monaten Nachbeobachtung präsentiert [Dummer R et al. ASCO. 2018;Abstr 9504]. Patienten mit BRAF-V600-mutiertem, fortgeschrittenem Melanom, die Encorafenib plus Binimetinib (COMBO450) erhalten hatten, lebten im Median deutlich länger als Patienten mit Vemurafenib-Monotherapie (33,6 vs. 16,9 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,61; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,47–0,79; zweiseitiger p < 0,001). Das PFS blieb stabil: 14,9 Monate unter COMBO450 versus 7,3 Monate unter Vemurafenib (HR 0,51; 95 %-KI 0,39–0,67). Unter anderen BRAF-MEK-Inhibitor-Kombinationen oder etablierten Therapien seien mediane PFS-Daten von circa zwölf Monaten und OS-Daten von rund 24 Monaten berichtet worden, so Dummer. Wichtig zu wissen ist Dummer zufolge, dass die meisten Patienten nach Absetzen der Behandlung eine Anti-PD-1- oder Anti-CTLA-4-Therapie erhalten hatten. Laut Dummer traten keine neuen Sicherheitssignale auf. Er hält die neue Kombination für eine vielversprechende Therapieoption. Darin stimmte er mit dem Diskutanten Douglas B. Johnson, Nashville, TN/USA, überein. Die Frage, ob COMBO450 verträglicher sei als die bisher zugelassenen Kombinationen von BRAF- und MEK-Inhibitoren finde er schwierig zu beantworten, erklärte Johnson. Zwar habe COMBO450 keine einzelne dominante Nebenwirkung, aber definitiv ein anderes Spektrum. Für Patienten, die etwa aufgrund kardialer Komorbidität keine MEK-Inhibitor-Therapie vertragen, halte er eine Encorafenib-Monotherapie für eine gute Möglichkeit.

Für eine fundierte Beurteilung müssten die Langzeitdaten abgewartet werden. Weitere Studien müssten außerdem klären, welche Aktivität BRAF-MEK-Inhibitor-Kombinationen nach einer Immuntherapie hätten und wie erworbene Resistenzen überwunden werden könnten, forderte Johnson.