In einer vordefinierten sekundären Analyse der EF-14-Studie hat eine Arbeitsgruppe um Roger Stupp untersucht, wie sich die Behandlung mit Tumortherapiefeldern (TTF) auf die Lebensqualität von Patienten mit Glioblastom auswirkt.

An der EF-14-Studie, einer prospektiven, multizentrischen und randomisierten Open-Label-Studie der Phase III, waren 695 Probanden mit supratentoriellen Tumoren beteiligt. Nach chirurgischer und radiochemotherapeutischer Behandlung wurden die Teilnehmer im Verhältnis 2:1 einer Erhaltungstherapie mit Temozolomid plus TTF oder der Standardbehandlung mit Temozolomid allein zugeordnet. Für die Behandlung mit TTF müssen die Patienten eine Art Haube tragen. Am rasierten Schädel werden 4 Haftpflaster mit Keramikgelpads aufgeklebt. Sie bilden 4 TTF, in denen über eine angeschlossene tragbare Batterie Wechselstromfelder erzeugt werden, die mit einer Frequenz von 200 kHz schwingen. Dies soll einen antimitotischen Effekt haben und die Krebszellen an der Teilung hindern. Die Hauben müssen allerdings am besten ständig, mindestens aber 18 Stunden am Tag getragen werden. Alle 4–7 Tage müssen die Haare erneut rasiert und die Pads erneuert werden. Tragbare Batterien, wie sie in der EF-14-Studie verwendet wurden, wiegen zudem gut 5 Pfund (neuere Modelle sind leichter, sie sind etwas über 2 Pfund schwer). Das alles wirft die Frage auf, wie belastend diese Therapie für die Patienten ist und wie sie sich auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirkt.

Abb. 1
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Der globale Gesundheitsstatus wurde durch die Tumortherapiefelder nicht verschlechtert.

Um darauf eine Antwort zu finden, nutzten Stupp und Kollegen den EORTC-QLQ-C30-Fragebogen zur Lebensqualität. Nachteile hatten die TTF nur mit Blick auf juckende Kopfhaut, ein bekannter Nebeneffekt der am Schädel befestigten Überträgerbereiche. Bis zu einer klinisch bedeutsamen Verschlechterung dieses Symptoms dauerte es unter TTF 8,2 Monate, verglichen mit 14,4 Monaten bei Standardtherapie. In anderen Punkten boten die TTF Vorteile: bei der Verschlechterung der allgemeinen Gesundheit (4,8 vs. 3,3 Monate), bei der Abnahme der körperlichen (5,1 vs. 3,7 Monate) und emotionalen Funktionen (5,3 vs. 3,9 Monate), bei Schmerzen (5,6 vs. 3,6 Monate) und bei Schwäche in den Beinen (5,6 vs. 3,9 Monate). Die Rücklaufrate beantworteter Fragebögen ließ allerdings mit der Zeit stark nach. Füllten zu Beginn noch über 90 % der Patienten die Bögen aus, waren es nach einem Jahr noch knapp 42 % — bezogen auf die noch lebenden Patienten.

Die positiven Aspekte der TTF dürften das Resultat des längeren progressionsfreien Überlebens unter dieser Behandlung gewesen sein. Wurden nur Patienten verglichen, deren Tumoren noch nicht weitergewachsen waren, gab es keine Unterschiede in der Lebensqualität — außer wiederum mit Blick auf Hautjucken (TTF schlechter) und Schmerzen (TTF besser).

In der Studie EF-14 hatte sich ergeben, dass sowohl das progressionsfreie Überleben (primärer Endpunkt, median 6,7 vs. 4,0 Monate) und das Gesamtüberleben (20,9 vs. 16,0 Monate) unter TTF länger waren [Stupp R et al. JAMA 2017; 318(23):2306–16].

Fazit: Die Anwendung von Tumortherapiefeldern führt mit Ausnahme von Hautjucken nicht zu einer Verschlechterung der Lebensqualität von Glioblastompatienten.