Solitäre Lungenrundherde sind meist Zufallsbefunde in Röntgenthorax-Aufnahmen. Die möglichen Differenzialdiagnosen eines solchen Befunds sind vielfältig und reichen von entzündlich-infektiösen Prozessen über degenerative Veränderungen und benigne Tumoren bis hin zu Malignomen.

Wird eine Tumorerkrankung vermutet oder ist eine gutartige Erkrankung unwahrscheinlich, sollte der Rundherd reseziert werden. „Offene Zugangswege werden dabei heute kaum noch gewählt“, berichtete Khosro Hekmat, Universitätsklinik Köln. Kleinere videoassistierte Zugänge hätten den Vorteil, dass sie weniger Weichteilverletzungen verursachten, eine raschere postoperative Erholung und Mobilisation des Patienten ermöglichten und weniger Schmerzen verursachten.

Schmerzfrei seien thoraxchirurgische Eingriffe dennoch nicht: „Wir haben in unserer Klinik deshalb in einer Studie untersucht, zu welchem Zeitpunkt diese Schmerzen bei den Patienten auftreten und welche Gegenmaßnahmen am besten greifen“, informierte Hekmat.

Analysiert wurden die Daten von 281 Patienten im Alter von 61,9 ± 10,6 Jahren ohne vorbestehende chronische Schmerzen nach entsprechenden thoraxchirurgischen Eingriffen. 38 % davon waren offene Operationen, 62 % videoassistierte thorakoskopische Eingriffe.

„Schmerzspitzen beklagten die Patienten bei der Verlegung von der Aufwachstation auf die Normalstation, beim Drainagezug und nach der Entlassung“, berichtete Hekmat. Auf Basis dieser Beobachtungen habe man entsprechende Maßnahmen ergriffen: „Die Schmerzspitzen rund um die Verlegung konnten durch den Einsatz von PCA(patientenkontrollierte Analgesie) -Pumpen deutlich verringert werden, und die Gabe von 20 Tropfen Metamizol fünf Minuten vor dem Drainagezug brachte eine Schmerzreduktion um 2,5 Punkte auf einer elfstufigen numerischen Ratingskala“, so der Herz- und Thoraxchirurg.

Wichtig sei es zudem, die Patienten für die Zeit nach der Entlassung aus der Klinik mit einer wirksamen oralen Schmerzmedikation zu versehen: „Die World Health Organisation empfiehlt eine bis zu sechswöchige orale Schmerztherapie nach thoraxchirurgischen Eingriffen“, so Hekmat.