In 2 Phase-III-Studien verbesserte der PD-1-Hemmer Nivolumab das Gesamtüberleben (OS) von intensiv vorbehandelten NSCLC-Patienten im Vergleich zu Docetaxel. Von dieser Studienpopulation wurden Phase-I-Daten nach einem Follow-up von 5 Jahren ausgewertet. Die Patienten waren mit 1, 3 oder 10 mg/kg Körpergewicht Nivolumab alle 2 Wochen in 8-Wochen-Zyklen behandelt worden, bis zu 96 Wochen lang, mindestens aber 58,25 Monate. Bestimmt wurde das OS seit Applikation der ersten Therapiedosis.

Die knapp 130 Patienten hatten — beurteilt mithilfe der RECIST-Kriterien — mindestens eine messbare Läsion. Während des Screenings und nach jedem 8-Wochen-Zyklus wurden radiologische Untersuchungen vorgenommen. Patienten, die 96 Wochen lang behandelt wurden oder ohne Krankheitsprogression die Therapie beendet hatten, wurden noch bis zu 1 Jahr danach regelmäßig radiologisch untersucht. Bei 68 Patienten konnte PD-L1 gemessen werden. 38 hatten eine Expression von ≥ 1 %, 13 von ≥ 50 %. Auch Patienten mit Mutationen im Gen für den EGF-Rezeptor oder mit einer ALK-Translokation waren in der Studie zugelassen.

10 Patienten vollendeten die Therapie über 96 Wochen (12 Zyklen), wie es das Studienprotokoll vorsah. Bei 76 Patienten wurde die Therapie wegen einer Krankheitsprogression unterbrochen, bei 27 wegen unerwünschter Wirkungen und bei 4 Patienten aus anderen Gründen. 9 Patienten hatten ihre Einwilligung zur Therapie zurückgenommen, 3 Patienten waren im Therapiezeitraum verstorben.

Das mediane OS lag bei 9,9 Monaten (95 %-Konfidenzintervall 7,8–12,4). Nach 5 Jahren lebten geschätzt 16 % aller Teilnehmer, und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein Karzinom mit Platten- oder Nicht-Plattenepithelhistologie handelte. Die Überlebensrate nach 5 Jahren lag bei einer Nivolumab-Dosis von 1, 3 und 10 mg/kg bei 13 %, 26 % und 11 %. Bei Patienten mit PD-L1-Expression ≥ 1 % lag die 5-Jahres-OS-Rate bei 23 %, bei einer Expressionsrate von ≥ 50 % bei 43 %.

Fazit: Intensiv vorbehandelte Lungenkrebspatienten profitieren von der Checkpointblockade durch ein verlängertes Überleben.