Fast die Hälfte aller Patienten mit Hodgkin-Lymphom (HL) wird in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. In der PET-getriebenen HD15-Studie zeigte sich, dass für diese Patienten sechs anstelle von acht Zyklen BEACOPPeskaliert effektiver sind [Engert A et al. Lancet. 2012;379(9828):1791-9]. Allerdings ist dieser Standard schon wieder überholt. Denn für Patienten, die nach zwei Zyklen Chemotherapie PET-negativ waren, wurde in der HD18-Studie die Nichtunterlegenheit von vier Zyklen im Vergleich zu acht Zyklen BEACOPPeskaliert belegt [Borchmann P et al. Lancet. 2018; 390(10114):2790-802]. Laut Andreas Engert, Köln, brachte auch die Therapie mit dem PD-1-Inhibitor Nivolumab große Fortschritte. In der Phase-II-Studie CheckMate-205 sprachen selbst intensiv vorbehandelte Patienten mit refraktärem cHL nach autologer Stammzelltransplantation sehr gut an [Fanale M et al. ICML. 2017]. Bei über 95 % der Patienten reduzierte sich die Tumorlast.

Vielversprechende neue Immuntherapeutika

Beim multiplen Myelom (MM) werden derzeit Immuntherapeutika der neuesten Generation getestet — mit Erfolg, wie die Phase I/II-Studie DREAMM-1 belegte [Trudel S et al. ASH. 2017;Abstr 741]. Patienten mit refraktärem/rezidiviertem MM wurden mit einen gegen BCMA („B-cell maturation antigen“) gerichteten Antikörper behandelt, der mit einem zytotoxischen Agens (Monomethylauristatin F) konjugiert wurde (GSK2857916). Von 35 Patienten sprachen 60 % auf die Medikation an, einer mit einer stringenten kompletten Remission (sCR), zwei mit einer CR, 15 mit sehr guter partieller Remission (VGPR) und drei mit partieller Remission (PR). Das mediane progressionsfreie Überleben lag bei 7,9 Monaten. Ein weiterer Ansatz besteht in der Therapie mit gen-modifizierten T-Zellen (CAR-T-Zellen), die sich ebenfalls gegen BCMA richten. In einer Studie mit 21 Patienten sprachen alle bis auf einen Patienten (94 %)an, davon 89 % mit einem VGPR [Berdeja JG et al. ASH. 2017;Abstr 740]. „Diese Therapeutika stellen beim multiplen Myelom eine sehr spannende Option dar“, resümierte Hermann Einsele, Würzburg.