Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium III und adjuvanter Therapie mit FOLFOX (Folinsäure, Fluorouracil und Oxaliplatin), die eine defiziente DNA-Mismatch-Reparatur (MMR) aufweisen, bleiben signifikant länger ohne Rezidiv als Patienten mit MMR-profizientem Phänotyp. So lautet das Ergebnis einer gemeinsamen Auswertung der beiden offenen randomisierten Phase-III-Studien NCCTG N0147 und PETACC8.

Die Studien wurden in Allgemeinarztpraxen, privaten Praxen und Institutspraxen in den USA und in Europa durchgeführt. Alle Teilnehmer hatten Adenokarzinome des Kolons im Stadium III. Sie erhielten randomisiert 6 Monate eine Chemotherapie mit FOLFOX allein oder mit FOLFOX plus Cetuximab. In die vorliegende Analyse wurden nur diejenigen Patienten eingeschlossen, die mit FOLFOX allein behandelt wurden. Die untersuchten Biomarker für den MMR-Status wurden aus prospektiv gesammelten Tumorproben analysiert. In den beiden Studien war der MMR-Status bei 2.501 von 2.636 Patienten verfügbar. 10,1 % von ihnen waren MMR-defizient (134 Frauen, 118 Männer; medianes Alter 59 Jahre), 89,9 MMR-profizient (1.020 Frauen, 1.229 Männer; medianes Alter 59 Jahre). Die mediane Beobachtungsdauer betrug 4 Jahre.

Bisher wurde der prognostische Einfluss des MMR-Status bei Patienten mit Kolonkarzinom, die als adjuvante Chemotherapie FOLFOX erhielten, kontrovers diskutiert. In der aktuellen Analyse zeigte sich nun, dass die Rate für das krankheitsfreie 3-Jahres-Überleben (DFS) in der MMR-defizienten Gruppe 75,6 % und in der MMR-profizienten Gruppe 74,4 % betrug. In der multivariaten Analyse hatten Patienten mit MMR-defizientem Phänotyp ein signifikant längeres DFS als Patienten mit MMR-profizientem Phänotyp (adjustierte Hazard Ratio 0,73; p = 0,03).

Fazit: Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium III, die eine defiziente MMR aufweisen, profitieren stärker von einer adjuvanten FOLFOX-Therapie als Patienten mit profizienter MMR.