Patienten mit metastasierten kolorektalen Tumoren (CRC), die sich durch dMMR und/oder MSI-H auszeichnen, haben nach erfolgloser konventioneller Chemotherapie eine sehr schlechte Prognose. Zudem zeigen sich oft hohe Level von Tumor-Neoantigenen sowie hohe Zahlen von tumorinfiltrierenden Lymphozyten und Checkpointregulatoren. All diese Eigenschaften sind bei anderen Tumortypen mit einer Antwort auf eine Blockade des Proteins PD-1 assoziiert.

Deshalb erprobten Onkologen den PD-1-Hemmer Nivolumab im Rahmen einer noch andauernden multizentrischen, nichtverblindeten Phase-II-Studie bei Patienten mit rezidiviertem oder metastastasierten CRC, bei denen ein dMMR/MSI-H vorlag und deren Tumoren nach einer Chemotherapie fortgeschritten waren. Tatsächlich scheint Nivolumab eine substanzielle Ansprechrate und eine ausgedehnte Krankheitskontrolle zu erzielen.

Alle Testpersonen erhielten 3 mg/kg Nivolumab alle 2 Wochen bis zur Krankheitsprogression, zum Tod oder zum Rücktritt aus der Studie. Primärer Endpunkt war das durch den Untersucher bestimmte objektive Ansprechen.

Von den 74 Probanden, die zwischen zwischen März 2014 und März 2016 aufgenommenen worden waren, hatten 54 % zuvor ≥ 3 Behandlungen erhalten. Nach einem medianen Follow-up von 12 Monaten sprachen 31,1 % auf die Therapie an, 69 % hatten eine Krankheitskontrolle für mindestens 12 Wochen. Der Median für die Ansprechdauer ist noch nicht erreicht; das Ansprechen erwies sich als sehr stabil.

Die häufigsten Nebenwirkungen vom Grad 3/4 waren eine erhöhte Lipasekonzentration (8 %) und eine erhöhte Amylasekonzentration (3 %). 31 % der Patienten starben im Verlauf der Studie. Keinen dieser Todesfälle führten die Untersucher auf die Behandlung zurück.

Weitere Studien sollten den Wert von Checkpointinhibitoren untersuchen. Auch eine Phase-II-Studie mit Pembrolizumab hatte bereits auf mögliche Erfolge hingewiesen.

Fazit: Vorbehandelte Patienten mit metastasierten CRC und dMMR oder MSI-H profitierten in einer Phase-II-Studie von der Therapie mit dem PD-1-Hemmer Nivolumab.