Durch die Behandlung mit Osimertinib, einem Tyrosinkinasehemmer (TKI) der dritten Generation, kann das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC mit nicht-plattenepithelialer Histologie und einer EGFR-T790M-Mutation deutlich verbessert werden. Dies zeigen die Ergebnisse der Phase-III-Studie AURA3, in der der Inhibitor gegen eine platinbasierte Chemotherapie geprüft wurde, wie Martin Sebastian, Frankfurt/Main, berichtete. Das PFS wahr mehr als verdoppelt (10,1 vs. 4,4 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,30; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,23–0,41; p < 0,001) [Mok TS et al. N Engl J Med. 2017;376(7):629-40]. Auch die Gesamtansprechrate war beeindruckend (71 vs. 31 %).

Eine Studie mit solchen Ergebnissen wünsche man sich, so Sebastian. Der Nutzen der Behandlung mit dem TKI sei auch in mehreren Subgruppen festgestellt worden, etwa bei Patienten mit Hirnmetastasen (medianes PFS: 8,5 vs. 4,2 Monate; HR 0,32; 95 %-KI 0,21–0,49). Schließlich war das Ansprechen in der Verumgruppe signifikant länger (9,7 vs. 4,1 Monate). Schwere Nebenwirkungen waren in der Vergleichsgruppe häufiger (13 vs. 3 %), besonders vom Grad 3/4 (34 vs. 6 %).

Nach Angaben von Sebastian ist Osimertinib ein unverzichtbarer Bestandteil der Therapie von NSCLC-Patienten mit der T790M-Mutation im EGFR. 60 % der Patienten hätten eine solche erworbene Resistenz gegen Tyrosinkinasehemmer. „Es ist also wirklich eine Therapie, so wie sie derzeit zugelassen ist, für einen sehr relevanten Anteil unserer Patienten.“

Im CUP (Compassionate Use Program, Härtefallprogramm) und in der AURA3-Studie sei eine Verlängerung des Gesamtüberlebens um mindestens ein Jahr festgestellt worden. Die Anwendung von Osimertinib in der Erstlinientherapie befinde sich derzeit in der Diskussion.