In der Studie mit mehr als 300 NSCLC-Patienten ohne ALK-Translokation oder EGFR-Mutation erhielten Patienten mit einer PD-L1-Expression ≥ 50 % randomisiert eine platinbasierte Chemotherapie über vier bis sechs Zyklen — mit der Option eines Cross-overs bei Tumorprogression — oder den PD-1-Hemmer Pembrolizumab bis zu einer Therapiedauer von zwei Jahren. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).

Inzwischen liegen Studiendaten mit einem medianen Follow-up von mehr als 25 Monaten vor. Die Cross-over-Rate lag bei 62,3 %. Unter Pembrolizumab war das PFS signifikant länger als unter der Chemotherapie (median 10,3 vs. 6,0 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,63). „Am eindrucksvollsten ist die Bestätigung des Überlebensvorteils“, sagte Martin Reck, Großhansdorf. Die mediane Gesamtüberlebenszeit liege jetzt bei 30,0 versus 14,2 Monaten. Das sei schon ein sehr klares Signal. Auf die Immuntherapie hatten fast 45 % der Patienten angesprochen.

Unter den NSCLC-Patienten ohne ALK- und EGFR-Veränderungen liege der Anteil derjenigen mit einer PD-L1-Expression von mindestens 50 % auf Tumorzellen bei etwa 30 %, berichtete Reck. „Wir haben relativ klar gezeigt, dass die Monotherapie mit einem Checkpointinhibitor besser ist als eine Chemotherapie, und zwar in allen Endpunkten. Das heißt, wir müssen unsere Patienten sehr früh testen.“ Konsequenz der Keynote-024-Ergebnisse ist, dass die Testung auf PD-L1 und die Option der Monotherapie mit Pembrolizumab in der Erstlinie bei Patienten mit hoher PD-L1-Expression (≥ 50 %) in die aktuelle S3-Leitlinie zur Therapie in fortgeschrittenen Stadien (IV/IIIB) aufgenommen worden sind.

Noch sind jedoch nicht alle Fragen im Zusammenhang mit der Immuntherapie beantwortet. So sei noch unklar, warum nur 45 % der Patienten auf die Therapie ansprächen, so Reck. Zu klären sei unter anderem auch, wie lange die Patienten behandelt werden müssen.