In der nicht verblindeten Phase-III-Studie ASCEND-5 hat ein internationales Team die Wirkung von Ceritinib als Zweitlinientherapie im Vergleich zu einer Monochemotherapie untersucht. Demnach kann Ceritinib das progressionsfreie Überleben von Patienten mit einem ALK-rearrangierten NSCLC im Stadium IIIB oder IV, deren Krankheit nach 1 oder 2 platinbasierten Chemotherapien plus Crizotinib fortgeschritten war, signifikant verlängern.

231 Patienten wurden 1:1 randomisiert, wobei auch das Vorliegen von Hirnmetastasen berücksichtigt wurde. Eine Gruppe erhielt täglich 750 mg Ceritinib, die andere eine Chemotherapie (500 mg/m2 Pemetrexed oder 75 mg/m2 Docetaxel). Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben.

Unter Ceritinib lebten die Patienten mehr als 3-mal so lang progressionsfrei wie unter der Chemotherapie (5,4 vs. 1,6 Monate; Hazard Ratio 0,49; 95 %-Konfidenzintervall 0,36–0,67; p < 0,0001). Schwere Nebenwirkungen traten in der Ceritinib-Gruppe allerdings häufiger auf als unter der Chemotherapie (43 vs. 32 %), während behandlungsbedingte schwere Toxizitäten in beiden Gruppen gleich häufig waren (11 vs. 11 %). Auch brachen in beiden Armen ähnlich viele Patienten die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab (5 vs. 7 %). Die häufigsten Nebenwirkungen vom Grad 3 oder 4 waren erhöhte Alaninaminotransferasespiegel (21 vs. 2 %), erhöhte γ-Glutamyltransferasespiegel (21 vs. 1 %) und erhöhte Aspartataminotransferasespiegel (14 vs. 1 %).

Unter Ceritinib kam es zu 15 Todesfällen, unter der Chemotherapie lediglich zu 5. Fast alle Todesfälle gingen auf die Progression der Krankheit zurück (unter Ceritinib 87 %, unter der Chemotherapie 100 %).

Fazit: Nach Crizotinib-Versagen verdreifacht Ceritinib das progressionsfreie Überleben von Patienten mit ALK-positivem NSCLC. Allerdings erlitten die Patienten mehr schwere Nebenwirkungen als unter der Chemotherapie.

Die Frage, welche klinische Bedeutung Ceritinib neben den weiteren neuen ALK-TKI hat, bedarf weiterer Untersuchung (Kasten 1).