Die Gruppe der onkologischen Patienten wächst stetig, und die Art der Beeinträchtigungen zu kennen, die langfristig infolge der Erkrankung eine Rolle spielen, ist für eine gute Nachbetreuung unerlässlich. Die vorliegende Studie erweitert das Wissen über die Lebensqualität (QoL) bei Langzeitüberlebenden durch einen Vergleich von Krebsüberlebenden und der nicht erkrankten italienischen Allgemeinbevölkerung mittels des QoL-Fragebogens SF-36.

Teilnehmer der Studie waren 392 erwachsene Personen, die nach einer Krebsdiagnose mindestens 5 Jahre lang krebsfrei waren und keine Therapie mehr brauchten. Bei den Krebserkrankungen hatte es sich am häufigsten um Brustkrebs gehandelt, gefolgt von Lymphomen, Kolorektalkarzinom, Krebserkrankungen im Urogenitalbereich und anderen. Die mediane Überlebenszeit betrug 10 Jahre (Spanne 5–33). Die Teilnehmer beantworteten den Short Form 36 Health Survey Questionnaire (SF-36), der für die Erfassung der QoF in der Allgemeinbevölkerung verwendet wird. Seine 36 Items umfassen 8 Dimensionen der QoL: physische Funktionen, physische Einschränkungen, körperliche Schmerzen, allgemeine Gesundheit, Vitalität, soziale Funktionen, emotionale Einschränkungen und mentale Gesundheit.

Verglichen mit normativen Daten von Erwachsenen der Allgemeinbevölkerung Italiens zeigten sich bei den Krebsüberlebenden niedrigere Scores in den Dimensionen physische Funktionen, physische Einschränkungen und emotionale Einschränkungen — die Differenzen waren statistisch sowie klinisch signifikant. In der Dimension Vitalität war der Score bei den Krebsüberlebenden statistisch signifikant niedriger, jedoch war der Unterschied klinisch nicht signifikant. Keine signifikanten Unterschiede gab es in den Dimensionen körperliche Schmerzen (Intensität von Schmerzen und Auswirkungen auf tägliche Aktivitäten), allgemeine Gesundheit, soziale Funktionen und mentale Gesundheit. Das QoL-Profil der Teilnehmer war mit dem Geschlecht (p = 0,002), dem Alter (p = 0,001), dem Bildungsstand (p < 0,001), dem Berufsstatus (p < 0,001) und dem Vorhandensein anderer gesundheitlicher Beeinträchtigungen (p < 0,001) assoziiert.

Fazit: Das Ergebnis zeige, wie notwendig es sei, Krebsüberlebenden geeignete Rehabilitationsprogramme anzubieten, die gesundheitliche Versorgung und soziale Interventionen integrieren, so die Wissenschaftler in ihrer abschließenden Bewertung.