Die Standardbehandlung bei lokalisierten Hochrisiko-Weichteilsarkomen umfasst Operation und Strahlentherapie, in der Praxis kommt häufig noch eine zusätzliche adjuvante Chemotherapie dazu. In einer randomisierten Studie war die Überlebenszeit von Patienten mit solchen Sarkomen nach 5 Zyklen Epirubicin/Ifosfamid adjuvant höher als ohne adjuvante Therapie. In einer weiteren Studie mit 328 Hochrisiko-Patienten zeigte sich dann eine Nichtunterlegenheit von 3 präoperativenZyklen Epirubicin (120 mg/m2) plus Ifosfamid (9 g/m2) im Vergleich zu 5 Zyklen dieses Regimes hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) nach 5 Jahren. Eine Radiotherapie erfolgte prä- oder postoperativ, die Operation fand 3–4 Wochen nach Ende der Chemotherapie statt.

Die Ergebnisse zum 10-Jahres-Follow-up bestätigen die Nichtunterlegenheit der 3 Zyklen. In dieser Zeit waren 58 Patienten der 3-Zyklen- und 65 Patienten in der 5-Zyklen-Gruppe gestorben. Die Rate für das 10-Jahres-OS lag bei 64 bzw. 59 %, das 3-Zyklen-Regime war also dem 5-Zyklen-Regime auch nach median 10 Jahren nicht unterlegen. Die Hazard Ratio von experimenteller versus Kontrollgruppe beim Endpunkt OS betrug 0,92 (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,68–1,23), beim progressionsfreien Überleben 1,04 (0,78–1,38). Patienten mit undifferenzierten pleomorphen Sarkomen erzielten die besten Ansprechraten, die schlechtesten Ansprechraten Patienten mit Leiomyosarkomen. Die Prognosen waren entsprechend besser oder schlechter. Nur wenige Patienten, die bereits 5 Jahre überlebt hatten, entwickelten in den nächsten 5 Jahren ein Rezidiv.

Fazit: Bei Patienten mit Hochrisiko-Weichteilsarkomen ist eine Behandlung mit 3 Zyklen Anthrazyklin plus Ifosfamid einer Behandlung mit 5 Zyklen auch im 10-Jahres-Follow-up nicht unterlegen. Ob bei bestimmten Subtypen eine entsprechend den histologischen Befunden maßgeschneiderte neoadjuvante Chemotherapie der 3-Zyklen-Therapie überlegen ist, wird derzeit überprüft.