In retrospektiven Studien war die Expression des Proteins ERCC1 (Excision Repair Cross Complementation Group 1) beim NSCLC mit einer Platinresistenz und dem Überleben assoziiert. Nun wurde es erstmals in einer prospektiven, randomisierten Studie als prädiktiver und prognostischer Biomarker untersucht. Ziel war es, die Überlegenheit einer nicht platinbasierten Chemotherapie über eine Platindoublette bei ERCC1-positivem NSCLC zu zeigen und die Nichtunterlegenheit bei ERCC1-Negativität.

Chemotherapienaive Patienten mit NSCLC (Stadium IIIB und IV) und Plattenepithelhistologie (n = 177; 76,7 % ERCC1-positiv, 68,5 % positiv für den ERCC1-Liganden XPF) erhielten randomisiert Cisplatin/Gemcitabin oder Paclitaxel/Gemcitabin. Patienten mit Nichtplattenepithelhistologie (n = 471; 54,5 % ERCC1-positiv, 70,5 % XPF-positiv) bekamen Cisplatin/Pemetrexed oder Paclitaxel/Pemetrexed. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben.

Die Rekrutierung von Patienten wurde frühzeitig beendet: bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Jahr 2012, weil das Gesamtüberleben unter der Therapie ohne Platin kürzer war (median 7,6 vs. 10,7 Monate; Hazard Ratio [HR] 1,46; p = 0,02); bei Patienten mit Nichtplattenepithelkarzinom 2013. In dieser Gruppe war das mediane Gesamtüberleben mit und ohne Platin vergleichbar (bei ERCC1-positiven Patienten 8,0 Monate unter Paclitaxel/Pemetrexed vs. 9,6 Monate unter Cisplatin/Pemetrexed; HR 1,11, Tab. 1; bei ERCC1-negativen Patienten median 10,3 vs. 11,6 Monate; HR 0,99; p = 0,64).

Tab. 1 Gesamtüberleben bei Patienten mit Nichtplattenepithelhistologie und ERCC1-Positivität

Fazit: Beim Plattenepithelkarzinom war die Platintherapie der Chemotherapie ohne Platin überlegen. Eine Therapiesteuerung durch ERCC1 oder XPF ist nicht sinnvoll.