Bei einem 3 Wochen alten männlichen Neugeborenen fielen drei große Kopfhautläsionen auf, die sich bereits seit der ersten Lebenswoche entwickelt hatten. Die Läsionen waren ringförmig mit papulösen und pustulösen Grenzen und flachen, hyperkeratotischen zentralen Bereichen (Abb. 1a). Die Mutter des Babys, die ursprünglich aus Somalia stammt, hatte ähnliche Hautläsionen an ihrem Oberkörper. Ein Kopfhautabrieb und ein Tupfer, die auf Sabouraud-Dextrose-Agar kultiviert wurden, bildeten gelb gefärbte Kolonien mit ausstrahlenden Hyphen (Abb. 1b). Die DNA-Sequenzierung ergab Trichophyton soudanense. Somit wurde Tinea capitis, eine Pilzinfektion der Kopfhaut, die allgemein als Ringelflechte bekannt ist, diagnostiziert.
Trichophyton soudanense ist in Afrika endemisch und tritt zunehmend auch in Europa auf. Der Pilz wird durch direkten Kontakt und durch Gegenstände wie Hüte, Bürsten, Handtücher und Kissen übertragen. Tinea capitis bei einem Neugeborenen ist sehr selten. Bislang gibt es kein gut definiertes Behandlungsschema. Der Patient wurde anfänglich mit intravenösem Fluconazol und topischem Clotrimazol und Octenidin therapiert. Nach einwöchiger Behandlung lösten sich die Läsionen und hinterließen eine Hyperpigmentierung (Abb. 1c). Anschließend wurde er mit oralem Fluconazol für weitere 2 Wochen erfolgreich behandelt.
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Fremerey C et al. Tinea capitis in a newborn. N Engl J Med 2018;378:2022
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Hoppen, T. Erste Fälle von Tinea capitis bei Neugeborenen in Deutschland. Pädiatrie 30, 11 (2018). https://doi.org/10.1007/s15014-018-1453-z
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