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PD Dr. med. Florian Hoffmann, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, Ludwig-Maximilians Universität München

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Dr. med. Thomas Hoppen, Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Kemperhof, Koblenz, Chefredakteur der Pädiatrie

Die Behandlung von Notfällen im Säuglings- und Kindesalter wie akute schwerste Atemnot, Herz-/Kreislaufversagen, thermische Verletzungen, epileptische Anfälle und Schädel-Hirn-Traumata stellt für alle Beteiligten eine immense Herausforderung dar. Diese Situationen sind selten, erfordern aber häufig schnelle Therapieentscheidungen. Meist muss auf beobachtende und orientierende Verfahren zur Beurteilung der Vitalgefährdung zurückgegriffen werden, da die Messung der Sauerstoffsättigung oder die Ableitung eines EKG bei einem tobenden oder schreienden Kind technisch oftmals unmöglich sind. Da aufgeregte Eltern ihre Emotionen zudem auf das Kind übertragen, wird die Herausforderung potenziert und es müssen im Notfall eigentlich immer Eltern und Kind gleichzeitig behandelt und betreut werden.

All diese Tatsachen führen zwangsläufig zu Defiziten bei erstversorgenden Behandlungsteams. Internationale Leitlinien werden in derartigen Stresssituationen nicht immer eingehalten und typische Kommunikationsprobleme können nachweislich zu unkoordinierter Zusammenarbeit im Team führen. Trotz der Seltenheit lebensbedrohlicher Notfälle bei Kindern bedarf es dennoch gültiger Therapierichtlinien, die Verbreitung und Anwendung finden sollten. Leider existiert für viele Erkrankungen in der Pädiatrie unverändert wenig hochwertige Evidenz, sodass häufig nur auf Erfahrungen und eingeübte Verfahren zurückgegriffen werden kann.

Das vorliegende Sonderheft „Notfallmedizin“ versucht deshalb, einen praxisorientierten und einprägsamen Überblick über die häufigsten Notfallsituationen und ihre aktuellen Therapiestandards zu bieten. Gleichzeitig sollen aber auch nichtmedizinische Aspekte wie Umgang mit Ersthelfern, notfallmedizinische Ausbildung und Entscheidungsfindung („Welches Kind bringe ich wohin?“) in diesem Heft beleuchtet werden. Auf den Seiten 70 und 71 schließlich sind die aktuell gültigen lebensrettenden Maßnahmen bei Neugeborenen und Kindern als Algorithmen dargestellt.

Die Herausgeber und Autoren hoffen, dass die in den ausgewählten Übersichtsarbeiten publizierten Standards zu einer Verbesserung der Notfallversorgung im Kindesalter beitragen.

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PD Dr. med. Florian Hoffmann

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Dr. med. Thomas Hoppen