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Dr. med. Thomas Hoppen, Koblenz

Bei 115 Kindern mit einer ernsthaften Kopfverletzung und einem Alter unter 2 Jahren wurden klinische Zeichen, eine kraniale CT und eine Kopfsonografie, die vor dem CT oder verblindet durchgeführt wurde, vergleichend ausgewertet. 88 Kinder (76,5 %) hatten im CT eine Schädelfraktur. Die Sensitivität der POCUS lag bei 91 %, die Spezifität bei 85 %. Die Übereinstimmung in der Klassifikation des Frakturtyps (linear, mit Impression oder komplex) mit der CT betrug 84 %. Von den acht Kindern mit falsch-negativem Sonogramm, hatte keines eine relevante Hirnverletzung.

Kommentar

Die Autoren attestieren der Schädelsonografie nicht nur eine hohe Genauigkeit in Relation auf das Erkennen einer Fraktur nach Schädeltrauma, sondern auch in Bezug auf Klassifikation des Typs und der Frakturtiefe. Sie sehen in der raschen und frühzeitigen POCUS nach Kopfverletzung einerseits die Option, die Rate „unnötiger“ computertomografischer Untersuchungen zu reduzieren und andererseits in schweren Fällen eine optimierte Diagnostik und eine schnellere neurochirurgische Versorgung erreichen zu können.

Berichtet wird, dass die Untersucher im Vorfeld nur wenig Sonografie-Training erfahren hätten. Tatsächlich durchlief jeder Untersucher zwei Video-Trainingseinheiten für Kopfultraschalltechniken, ergänzt um ein „hands-on“-Training und jeder musste zehn erfolgreiche Kopfultraschalle bei Kindern unter 2 Jahren, vom POCUS-Ausbilder überwacht, durchführen. Zusätzlich kamen Instruktions-Phantome und Videotutorien, die die Erkennung von Schädelfrakturen erläuterten, zum Einsatz. Eigentlich gar nicht so wenig — davon sollten wir uns für die Weiterbildung eine dicke Scheibe abschneiden.