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Dr. med. Kirsten Stollhoff, Hamburg

Die Autoren stellen die Hypothese auf, dass sich Kinder beziehungsweise Jugendliche mit ADHS und Adipositas genetisch von Altersgenossen mit ADHS, aber ohne Adipositas unterscheiden. Um dies zu belegen, wurden 109 Jungen im Alter von 7–17 Jahren mit ADHS genetisch gescreent und klinisch hinsichtlich ihres BMI eingeteilt sowie auf das Ausmaß der Einschränkungen in ihren exekutiven Funktionen untersucht.

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Hier ist auch das Risiko für eine ADHS erhöht.

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Bei der Patientengruppe ADHS + Adipositas fanden sich Polymorphismen in drei Kandidatengenen: DRD4, SNAP25 und 5HTR2A. Zwischen den beiden Gruppen fanden sich hingegen klinisch keine Unterschiede hinsichtlich Störungen der exekutiven Funktionen.

Kommentar

Die Assoziation ADHS und Adipositas stellt möglicherweise eine Subgruppe dar, die sich genetisch von anderen ADHS-Subgruppen unterscheidet. Wir gehen heute zunehmend davon aus, dass ADHS multifaktoriell ist und keineswegs eine einheitliche Genetik und Pathophysiologie bestehen. Die Untersuchungen der Autoren stellen einen ersten Schritt in dieser Unterteilung dar, auf dem Weg klinische Besonderheiten mit Genetik zu verbinden.