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Dr. med. Thomas Hoppen, Koblenz

Ein 2-jähriges gesundes Kind aspirierte ein Stück Weißbrot und musste vom Notarzt wiederbelebt werden. Nach erfolgloser trachealer Intubation wurde eine Larynxmaske (Größe #2, Ambu®) gemäß den aktuellen Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) platziert und das Kind unter kardiopulmonaler Reanimation in die Notaufnahme gebracht. Vor den Intubationsversuchen konnten kleine Brotstückchen mit der Magill-Zange aus dem Pharynx entfernt werden. Bei der Ankunft auf der pädiatrischen Intensivstation wurde ein konstanter Anstieg des Beatmungsdrucks festgestellt. Unter Fortsetzung der Herzdruckmassage wurde die Larynxmaske aufgrund insuffizienter Ventilation und bei nicht mehr messbarer Sauerstoffsättigung entfernt.

Es erfolgte eine Tracheostomie mit nachfolgender Einlage eines Trachealtubus. Die flexible Bronchoskopie durch diesen Tubus zeigte bis auf einige kleine Stücke Brot freie Atemwege. Das distale Lumen der entfernten Larynxmaske war jedoch durch ein feucht-klebriges Stück Weißbrot blockiert (Abb. 1). Offensichtlich hatte sich das Brot aufgrund der Herzdruckmassage von subglottisch oder der oberen Trachea durch die offenen Stimmbänder nach kranial in die korrekt platzierte Larynxmaske verlagert, sie fast vollständig blockiert und so einen zunehmenden Beatmungsdruck und zugleich eine unzureichende Belüftung verursacht.

Abb. 1
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Larynxmaske (Größe #2) blockiert mit einem klebrigen Stück Weißbrot

© Eifinger F et al. Resuscitation 2017;110:e7–8

Nach insgesamt etwa 75 Minuten Reanimationsdauer erreichte der Patient wieder eine spontane Zirkulation, starb jedoch aufgrund eines dissoziativen Hirntodes wenige Tage später. Der Fall des Kindes macht eine seltene, aber ernsthafte Komplikation bei der Anwendung einer Larynxmaske nach einer Fremdkörperaspiration deutlich.

Kommentar

Dieser „Letter to the Editor“ lässt aufgrund seiner Kürze natürlich zahlreiche Fragen zur Qualität der Reanimation, korrekten Durchführung des Fremdkörperalgorithmus oder zur Zeitdauer der Tracheostomie bei diesem Kind unbeantwortet. Warum wurde keine neue Larynxmaske überbrückend eingelegt? Die Fremdkörperaspiration ist ein gefürchteter pädiatrischer Notfall mit hoher Mortalität. Die Autoren gehen davon aus, dass dieser Fall einer partiellen Verstopfung der Larynxmaske durch einen Fremdkörper bisher nicht beschrieben wurde und mahnen zukünftig die Berücksichtigung einer solchen Maskenobstruktion nach einem Aspirationsfall bei unzureichender Lungenbelüftung an. Dem Vorschlag, die aktuelle ERC-Leitlinie um diese Komplikation im Zusammenhang mit der Anwendung von Larynxmasken ausdrücklich zu ergänzen, ist uneingeschränkt zuzustimmen. Insbesondere bei Kindern bedarf der korrekte Umgang mit Larynxmasken ausreichender Übung.