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_ Mit relativ einfachen Labortests wie Differentialblutbild und den Immunglobulinen G, A, M, E kann auf zahlreiche primäre Immundefekte (PID) gescreent werden. Zusätzlich hilfreich zur Erkennung sind die beiden Akronyme ELVIS (ungewöhnliche Erreger und Lokalisation, Verlauf, Intensität und Summe der Infektionen) und GARFIELD (Auftreten von Granulomen, Autoimmunerkrankungen, rezidivierendem Fieber, ungewöhnlichen Ekzemen, Lymphoproliferation und chronischer Darmentzündung).

Patienten mit Immundefizienz sollten einen möglichst weitreichenden Schutz durch Impfungen erfahren. Bestimmte Impfungen können explizit indiziert und Lebendimpfungen mitunter kontraindiziert sein. Allerdings wird derzeit noch häufig angenommen, dass Impfungen bei PID oder Immunsuppression generell ineffektiv seien, zu floriden Infektionen führen oder sogar die Grundkrankheit verstärken könnten.

Licht in den Dschungel werden nun eine Expertengruppe und Mitarbeiter des RKI bringen. Die Empfehlungen durchlaufen einen aufwendigen Konsensusprozess und werden im Bundesgesundheitsblatt zusätzlich zu einem bereits erschienenen Grundlagenpapier [Niehues T et al. Springer-Verlag 2017.DOI 10.1007/s00103-017-2555-4] und auf den Internetseiten des RKI und zahlreicher beteiligter Fachgesellschaften für alle Interessierten frei zugänglich veröffentlicht. Reinschauen lohnt sich!