_ Von 2014 bis 2017 arbeitete eine interdisziplinäre Forschungsgruppe von Philosophen, Theologen, Ethikern, Medizinern, Politologen und Rechtswissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und anderen Universitäten zusammen, um Fragen der Menschenrechte für Medizin und Gesundheitswesen zu vertiefen. Dieser erste Band des Projekts „Human Rights in Healthcare“ wurde vom Professor für Ethik in der Medizin, Andreas Frewer, und dem Lehrstuhlinhaber für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik, Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt, editiert. Nachfolgende Bände werden Themen wie die Behandlung von Menschen in besonders vulnerablen Lebenssituationen, wie Migranten, Flüchtlinge, Behinderte oder Kranke am Lebensende, behandeln.

Ein absolutes Recht auf Gesundheit kann es laut den Autoren nicht geben, wohl aber ein Recht eines jeden auf das für ihn erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit. Angesichts der Ökonomisierung der Medizin, der ungeklärten Datenschutzproblematik, der Präventionsbemühungen und der Möglichkeiten molekulargenetischer Diagnostik und Therapieansätze muss neben dem Recht auf Gesundheit die Freiheit zum Kranksein erhalten bleiben. Denn auch ein Recht auf maximale Gesundheit bedeutet zugleich nicht, dass ein leidfreies Leben überhaupt existieren würde.

Mit Spannung kann der interessierte Leser sämtliche Bände dieser Serie erwarten — mit Anregungen zum Recht auf ein menschenwürdiges, freiheitliches und selbstbestimmtes Leben in Gemeinschaft mit anderen.

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Andreas Frewer, Heiner Bielefeldt (Hrsg.)

Das Menschenrecht auf Gesundheit

transcript, Bielefeld 2016 ISBN 978-3-8376-3471-6 29,99 €