_ Vitamin D hat für immunologische Vorgänge eine große Bedeutung. Der Vitamin-D-Rezeptor wird in vielen Körperzellen exprimiert. Kontrovers diskutiert wird, ob eine mütterliche Vitamin-D-Supplementation in der Schwangerschaft das Risiko eines Asthma bronchiale beim Kind vermindert. Dazu wurden in den USA 881 Frauen randomisiert entweder mit 400 oder mit 4.800 IE Vitamin D behandelt [Wolsk HM et al. J Allergy Clin Immunol 2017 Mar 9]. In einer Zweitanalyse der Daten wurde nun nach Einflüssen der Rasse beziehungsweise des Vitamin-D-Spiegels der Mutter auf die Inzidenz von Asthma und Giemen gesucht. Kinder von Müttern mit afrikanischen Wurzeln hatten signifikant niedrigere Vitamin-D-Spiegel. Das Asthmarisiko war nicht von der Rasse abhängig und pauschal ausgewertet war auch kein Unterschied zwischen Verum- und Placebo-Gruppe festzustellen. Einen Effekt hatte allerdings der Ausgangslevel von Vitamin D: Das niedrigste Asthmarisiko hatten die Kinder, deren Mütter zu Beginn der Studie einen Vitamin-D-Spiegel > 30 ng/ml aufwiesen und die in den Verum-Arm mit 4.800 IE Vitamin D randomisiert wurden (Adjusted Odds Ratio: 0,42; 95%-Konfidenzintervall: 0,19—0,91). Dieses Thema wird weiter zu diskutieren sein, insbesondere müssten Polymorphismen des Vitamin-D-Rezeptors berücksichtigt werden. Insgesamt sollten wir dem Vitamin D in vielen Aspekten weiterhin unsere Aufmerksamkeit schenken.

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