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_ Gleich mehrere Untersuchungen geben Hinweise darauf, was das Risiko für eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) erhöhen könnte: Ein Autorenteam beschäftigte sich mit der perikonzeptionellen Supplementierung von Folsäure [Surén PB et al. JAMA 2013;309:570–7]. Rund 85.000 Kinder einer norwegischen Mutter-Kind-Kohorte wurden untersucht. Bei den Kindern unter Folsäuregabe bei der Konzeption hatten nur 0,10 % eine klassische autistische Störung, ohne Supplementierung dagegen 0,21 %. Diese Resultate unterstützen die Aussage, dass Folsäure perikonzeptionell verabreicht, das ASS-Risiko der Kinder senken könnte. Jedoch wurde auf dem Kongress der International Society of Autism Research im Mai 2016 in Baltimore darauf hingewiesen, dass ein zu hoher Spiegel an Folsäure bei unkontrollierter Einnahme das Risiko für Autismus wiederum steigern kann.

Prof. H. Bjørk aus Bergen, Norwegen, stellte auf dem Kongress der European Academy of Neurology 2016 eine Studie an rund 58.000 3-jährigen Kindern vor: Deren Mütter hatten während der Schwangerschaft entweder Antiepileptika eingenommen oder nicht. Fast 12 % der Kinder der Antiepileptika-Gruppe wiesen autistische Symptome auf. Dagegen waren es bei den Kindern von Müttern mit Epilepsie, aber ohne Medikamenteneinnahme, nur 3 % und bei Müttern ohne Epilepsie 4 %. Bei Frauen mit Antiepileptika ohne Folsäuregabe in der Schwangerschaft war das ASS-Risiko sechsfach höher im Vergleich zu denjenigen mit Medikamenten plus Folsäure.