Studien zur Beeinflussung des Allergierisikos durch Vitamin D und Sonnenexposition in der Schwangerschaft und auch bei Säuglingen haben kein einheitliches Bild ergeben. Nun wurde untersucht, welchen Einfluss der Vitaminspiegel im Zusammenspiel mit dem Vitamin-D-Bindungsprotein auf die Manifestation von Nahrungsmittelallergien hat. In der populationsbasierten HealthNuts-Studie aus Australien wurden 5.276 Kinder prospektiv untersucht [Koplin JJ et al. J Allergy Clin Immunol 2015 Aug 7]. Kinder mit erniedrigtem Vitamin-D-Spiegel bei der Geburt hatten nach einem Jahr gegenüber der Kontrollgruppe ein deutlich erhöhtes Allergierisiko (Odds Ratio: 6,0). Dies galt aber nur, wenn eine hohe Menge an Vitamin-D-Bindungsprotein und weniger freies Vitamin D vorhanden war. Bei niedrigem Bindungsprotein hatte ein erniedrigter Vitamin-D-Spiegel keine nachteiligen Folgen. Es steht zu erwarten, dass die weitere Analyse des Bindungsproteins einige andere offene Fragen zur Bedeutung von Vitamin D klären werden. Bis dahin würde ich zur Substitution bereits in der Schwangerschaft raten.

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