Der Tod eines Elternteils oder Geschwisterkindes in der frühen Kindheit erhöht das Risiko, im späteren Leben eine Psychose zu entwickeln. In einer populationsbasierten Studie untersuchten Wissenschaftler über eine Million schwedischer Kinder, die innerhalb der ersten 13 Lebensjahre schweren psychischen Belastungen durch den Tod eines Mitglieds der Kernfamilie ausgesetzt waren. Bei ihnen war das Risiko für die Entwicklung einer Psychose leicht erhöht (Odds Ratio [OR]: 1,16). Die Auswertung der einzelnen Altersgruppen zeigte: Je früher ein Kind mit einem Todesfall in der Familie konfrontiert worden war, desto größer war die Gefahr für eine Psychose. Die adjustierte OR reichte von 1,84 im Alter bis 2,9 Jahre über 1,47 bei den 3- bis 3,9-Jährigen bis 1,32, wenn die Kinder zum Zeitpunkt des Ereignisses mindestens sieben Jahre alt waren. Den meisten Einfluss hatte ein plötzlicher Todesfall im Familienkreis. So zeigten sich vor allem nach einem Suizid deutlich mehr Psychosen als nach einem natürlichen Tod (OR: 3,33, 1,84 bzw. 2,68). Aber auch nach Unglücksfällen oder Unfällen im Umfeld der Kleinsten waren spätere Psychosen häufiger.