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Dr. med. Ulrich Mutschler Hamburg

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Öfters mal den Kochlöffel schwingen — dann ist das Allergierisiko geringer.

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Den Forschern stand als Datenmaterial die PIFA-Studie (Prevalence of Infant Food Allergy) zur Verfügung mit 41 Kindern, die allergisch, und 82, die nicht-allergisch auf Lebensmittel reagierten. Die erste Gruppe war durch den internationalen Goldstandard „double-blind, placebo-controlled food challenge“ definiert worden.

Dabei untersuchten die Wissenschaftler v. a. die Hauptkomponenten der zugeführten Nahrung. Sie stellten fest, dass den Kindern mit Nahrungsmittelallergien schon etwas früher, nämlich schon mit viereinhalb Lebensmonaten, festere Nahrung zugefüttert worden war, während die Kontrollgruppe erst einige Wochen später Beikost erhalten hatte.

Auch enthielt die Nahrung von nicht-allergischen Kindern während der ersten zwölf Lebensmonate relativ mehr Obst und Gemüse und zuhause wurde mehr selbst gekocht, während kommerzielle Babynahrung, Fertiggerichte und tierische Fette wie Speck weniger oft angeboten wurden.

Als Erklärung für die Unterschiede in der Allergiebereitschaft führen Grimshaw et al. an, dass in Selbstgekochtem mehr Vitamin C sowie Karotin, Folsäure, weitere Mikronährstoffe und Oligosaccharide enthalten sind, die auch speziell als Substanzen mit immunmodulatorischem Effekt bekannt sind.

Kommentar: Gemüse, Obst und Selbstgekochtes haben sich in der vorliegenden Studie als sinnvolle Ernährung u. a. zur Allergievermeidung erneut bewährt. Vermutlich ist aber auch das Zeitfenster der ersten Exposition wichtig: Ähnlich wie schon bei der Zöliakie zeigt sich, dass ein „Zu früh“ nicht hilfreich ist — während ein „Zu spät“ nicht selten die Chance zur oralen Toleranzentwicklung verpasst.