Der Natur des Zervixkarzinomscreenings gemäß hat die Rate der entdeckten präkanzerösen Läsionen zugenommen und ebenso jene der deshalb indizierten Konisationen. Abnorme Befunde im Abstrich aber können Stress und Angst verursachen und die Adhärenz zum weiteren Screening beeinträchtigen.

Wie genau die Diagnose einer zervikalen Dysplasie die weitere Teilnahme an der gynäkologischen Nachsorge und das allgemeine Präventionsverhalten beeinflusst, hat eine Arbeitsgruppe mit Forschern aus Heidelberg und Leipzig untersucht. Dabei verglichen sie 68 Frauen, die eine Konisation benötigten (S1), 64 mit auffälligem Abstrich ohne Konisation (S2) und 101 gesunde Frauen (K).

Die Rate von HPV-geimpften Frauen war zu Beginn in Gruppe K am höchsten (39 %), gefolgt von S2 (17 %) und S1 (7%). Nach der Dysplasiediagnose ließ sich rund ein Drittel der Frauen in den Gruppen S1 und S2 impfen, am höchsten war die Quote in Gruppe S2 bei der Folgeuntersuchung nach drei Monaten (35 %). Beim zweiten Folgetermin nach sechs Monaten besaßen 16 % der Frauen aus S1 und 32 % der Patientinnen aus S2 keine Informationen darüber, dass eine HPV-Impfung für sie infrage käme.

Von Ängsten über den Ausgang nachfolgender Abstrichuntersuchungen waren besonders die Frauen der Gruppe S1 geplagt. Mehr als die Hälfte von ihnen gab an, ziemlich, sehr oder sogar extrem ängstlich zu sein. Bei manchen Patientinnen steigerte sich die Angst bis zur Panikstörung. Das blieb nicht ohne Konsequenzen. Zu den Folgeuntersuchungen nach drei und sechs Monaten erschien rund jede vierte Frau aus S1 nicht. Dafür litt in S2 im Lauf der Zeit die Bereitschaft zur Teilnahme an anderen Check-up-Untersuchungen beim Hausarzt oder beim Ophthalmologen und an der Screening-Koloskopie (—26 %). Nach der Dysplasiediagnose hatte die Teilnahmerate noch zugenommen.

Fazit: Vor allem Frauen, die sich einer Konisation unterziehen müssen, versäumen die Folgeuntersuchungen nach drei und sechs Monaten. Sie sollten als spezielle Risikogruppe für nachlassende Präventionsadhärenz betrachtet werden.