Eine Gruppe britischer Forscher hat anhand der von Arztpraxen übermittelten Daten überprüft, wie sich die verschiedenen Zusammensetzungen von Präparaten zur Hormonersatztherapie (HRT) auf die Häufigkeit venöser Thromboembolien auswirken. In die Analyse flossen die Angaben zu mehr als 80.000 Frauen im Alter zwischen 40 und 79 Jahren mit einer entsprechenden Diagnose ein. Ihnen stellten die Wissenschaftler die Daten von gut 390.000 merkmalsgleichen Frauen ohne einen solchen Befund zur Kontrolle gegenüber. Rechnerisch ergab sich, dass 7,2 % der Frauen mit Thrombosen in den fünf Monaten vor dem Ereignis mit Hormonersatzpräparaten therapiert worden waren. Bei den Kontrollen waren es 5,5 % (wobei das Thrombosedatum als Indextermin fungierte). 85 % der therapierten Frauen mit Thrombosen und 78 % der Kontrollen hatte eine orale Behandlung erhalten. Die geschluckten Hormone erhöhten das Thromboserisiko signifikant (+58 %). Das galt für reine Östrogenpräparate (+40 %) sowie für Östrogen-Gestagen-Kombinationen (+73 %).

Bei den nicht hormonexponierten Kontrollen lag die Thrombosehäufigkeit bei 16,0/10.000 Frauenjahren (0,16 % pro Jahr). Über alle Altersgruppen und alle oralen Hormonpräparate gerechnet ergab sich ein Anstieg für die HRT um 9/10.000 auf 25/10.000 (0,25 %). Die höchste Zunahme zeigte sich bei der Kombination von konjugiertem Östrogen mit Medroxyprogesteron, nämlich um 18/10.000 auf dann 34/10.000 (0,34 %). Doch auch allein schon mit dem Alter stieg das Thromboserisiko von 8/10.000 zwischen 40 und 54 auf 37/10.000 zwischen 64 und 79 Jahren.

Fazit: Die Studiendaten legen nahe, dass transdermale Präparate in der HRT zu selten eingesetzt werden, obwohl sie zumindest hinsichtlich des Thromboserisikos weniger riskant sind.