Seit 1978 wurden vermutlich mehr als sechs Millionen Kinder weltweit mithilfe der In-vitro-Fertilisation (IVF) geboren. Aufgrund der erforderlichen Hormonbehandlung in hohen Dosen wurde die IVF oft in Zusammenhang mit Krebserkrankungen gebracht.

Londoner Ärzte haben die Daten von mehr als 255.000 Frauen ausgewertet, bei denen zwischen 1991 und 2010 eine IVF vorgenommen wurde.

In fast 44 % der Fälle lag mindestens einer der Gründe für die IVF, etwa eine vorliegende Endometriose oder eine Eileitererkrankung, bei der Frau selbst, zu 33 % beim Partner. Bei circa jeder fünften Frau waren die Gründe unbekannt. Im Schnitt wurden 1,8 Hormonbehandlungen vorgenommen.

Wie die Ärzte berichten, war das Risiko für ein Uteruskarzinom nicht signifikant erhöht. Zudem waren weder das Brustkrebsrisiko allgemein, noch das Risiko für invasiven Brustkrebs erhöht.

Dagegen entwickelten sich in der IVF-Gruppe signifikant mehr In-situ-Mammakarzinome. Das Risiko stieg dabei mit der Zahl der Hormontherapiezyklen. Desgleichen traten signifikant mehr Ovarialkarzinome auf, sowohl invasive als auch Borderlinefälle. Allerdings war dies auf Frauen mit Endometriose oder bisher wenigen Geburten beschränkt. Ob ein kausaler Zusammenhang zwischen IVF und Ovarialtumoren besteht, ist laut den Ärzten noch ungewiss.

Fazit: Nach einer IVF ist das Risiko für Uteruskarzinome sowie invasiven Brustkrebs offenbar nicht erhöht. Jedoch steigt das Risiko für In-situ-Mammakarzinome — abhängig von der Zahl der verabreichten Hormonzyklen. Ob das Risiko für invasive oder Borderlinetumoren der Ovarien ebenfalls steigt, muss in weiteren Studien geklärt werden.