Die Behandlung schwerer Alopecia areata (AA) ist nach wie vor schwierig und nicht standardisiert. In den meisten Fällen bildet sich die AA nach zwölf Monaten spontan zurück, bei anderen Patienten verläuft sie chronisch oder rezidivierend. Ein langfristiger Behandlungserfolg (vollständiges Nachwachsen der Haare) wird bei nicht einmal 20 % der Patenten erreicht. In einem systematischen Review untersuchten australische Dermatologen die Wirksamkeit und das Risikoprofil von Methotrexat als Monotherapie versus der Kombination mit Kortikosteroiden. Als dritten Punkt der Übersichtsarbeit verglichen die Ärzte die Ansprechraten von Erwachsenen im Vergleich zu Kindern mit AA.

Insgesamt erreichten 44,7 % der Erwachsenen, aber nur 11,6 % der Kinder mit AA ein vollständiges Ansprechen (100 %iges Nachwachsen der Haare) unter Methotrexat. Ein kosmetisch zufriedenstellendes Ansprechen (Nachwachsen der Haare > 50 % bis 100 %) wurde bei 63,2 % der Erwachsenen erreicht, bei Kindern und Jugendlichen mit 46,5 % signifikant weniger häufig. Unter der Kombinationstherapie mit Kortikosteroiden wurde im Vergleich zur Methotrexat-Monotherapie signifikant häufiger eine gute oder vollständige Remission erzielt. Die ab der initialen Methotrexatgabe durchschnittliche Dauer bis zum beginnenden Nachwachsen der Haare betrug drei Monate, bis zum vollständig nachgewachsenen Haar etwa zehn Monate.

Bei 22,1 % der AA-Patienten traten unerwünschte Wirkungen auf, hauptsächlich hepatologischer oder hämatologischer Natur sowie Übelkeit. Obwohl das Risiko unerwünschter Wirkungen bei Erwachsenen und Kindern ähnlich war, sollten diese insbesondere bei Kindern verstärkt überwacht werden.

Die Studienautoren betonen, dass der Großteil der Rezidive auf eine eingestellte Therapie zurückzuführen ist. Es wird daher empfohlen, Methotrexat frühestens nach 18 bis 24 Monate abzusetzen. Die optimale Behandlungsdauer muss noch bestimmt werden.

Fazit: Methotrexat ist eine effektive Behandlungsoption bei schwerer Alopecia areata — als Monotherapie oder, noch wirksamer, kombiniert mit Kortikosteroiden. Erwachsene zeigen dabei bessere Ansprechraten als Kinder bei einem vergleichbar akzeptablem Sicherheitsprofil.