In einer Längsschnittstudie haben US-amerikanische Forscher untersucht, ob an atopischer Dermatitis (AD) erkrankte Kinder kürzer und schlechter schlafen als ihre hautgesunden Altersgenossen. Zu zwölf Zeitpunkten beantworteten insgesamt 4.938 Kinder zwischen zwei und 16 Jahren selbst oder deren Mütter Fragen zur Hautgesundheit, Schlafdauer und Schlafqualität. Zudem wurden mögliche Kofaktoren von Schlafstörungen wie Asthma, allergische Rhinitis sowie eine häusliche Nikotinexposition des Kindes in die Analyse einbezogen.

Die Querschnittsanalysen ließen bei Kindern jeden Alters mit aktiver AD häufiger eine schlechte Schlafqualität erkennen. Kinder mit AD berichteteten 48 % häufiger über Störungen des Schlafs als hautgesunde Kinder. Kam bei AD-Patienten Asthma oder eine allergische Rhinitis hinzu, steigerte sich die Quote auf 79 %. Dagegen wurde bei hautgesunden Kindern mit diesen Komorbiditäten nur eine um 40 % erhöhte Störungsquote ermittelt. Auch die Schwere der Erkrankung hatte Einfluss auf die Schlafqualität.

Selbst in den inaktiven Phasen der Hauterkrankung hatten die jungen Patienten ähnlich häufig Schlafprobleme wie Kinder mit aktuell leichten AD-Symptomen.

Folgen der Schlafstörungen können Tagesmüdigkeit, schlechten Schulleistungen und Verhaltensprobleme sein. Deshalb sollten behandelnde Ärzte gerade bei jungen AD-Patienten verstärkt darauf achten und in das Behandlungsprogramm einbeziehen.

Fazit: Eine atopische Dermatitis scheint die Schlafqualität von Kindern selbst in schubfreien Phasen oder bei leichter Ausprägung negativ zu beeinflussen. Verstärkend wirken die Schwere der Krankheit sowie das Vorliegen von Komorbiditäten.