Von der Exzision über die topische oder intraläsionale Applikation von Steroiden und die Gabe monoklonaler Antikörper bis zur Chemotherapie — die Therapieoptionen indolenter, primär kutaner B-Zell-Lymphome sind vielfältig. Initial am häufigsten eingesetzt wird die lokale Strahlentherapie. Doch bisher liegen zu den Aussichten der Behandlung nur wenig Daten vor.

Italienische Wissenschaftler haben die Daten von 42 Patienten analysiert. 23 Patienten waren an einem Marginalzonenlymphom der Haut, 19 an einem primär kutanen Follikelzentrumslymphom erkrankt.

Die primär kutanen B-Zell-Lymphome wurden mit Elektronen beschossen, die eine Energie von 7–9 MeV aufwiesen. Die in 10–20 Fraktionen verabreichte Gesamtdosis lag bei 20–46 Gy. Anschließend wurden die Patienten engmaschig nachuntersucht. Im Median erstreckte sich die Nachbeobachtung über 9,5 Jahre.

Die Patienten vertrugen die Bestrahlung gut, nur fünf entwickelten Erytheme, keines davon stärker ausgeprägt als Grad 1. Sämtliche Läsionen remittierten vollständig. Acht Patienten erlitten Rückfälle an der Haut, eine extrakutane Ausbreitung war nicht festzustellen. Alle Rückfälle ereigneten sich außerhalb der bestrahlten Hautregionen. Fünf Patienten starben, zwei davon an anderen Erkrankungen.

Das rückfallfreie Überleben betrug auf zehn Jahre gesehen 71 %, das Gesamtüberleben sogar 87 %. Prognostisch ungünstig waren Läsionen, die sich nicht am Körperstamm befanden. Der Anteil der Rückfallfreiheit erreichte hier auf fünf Jahre kalkuliert 67 %, verglichen mit 89 % bei Patienten mit Tumoren am Stamm. Patienten mit multiplen Läsionen hatten eine schlechtere Prognose als Patienten mit einzelnen Herden, von Rückfällen verschont blieben 57 % gegenüber 84 %.

Fazit: Patienten mit indolenten primär kutanen B-Zell-Lymphomen kann eine Strahlentherapie exzellente Überlebensaussichten ohne größere Toxizitäten sichern. Um jedoch gesicherte Schlüsse ziehen zu können, sind prospektive Studien erforderlich.