Für die Haut, die ständig der UV-Strahlung ausgesetzt ist, sind gut funktionierende DNA-Reparaturmechanismen besonders wichtig, anderenfalls droht Hautkrebs. Mit Blick auf die Tatsache, dass auch Basalzellkarziome (BCC) UV-induziert sind, formulierten US-amerikanische Wissenschaftler die Hypothese, dass die mehrfache BCC-Diagnose bei einer Person als Marker für einen defekten DNA-Reparaturmechanismus gelten könnte. Um diese Hypothese zu verifizieren, fahndeten die Dermatologen zunächst bei 61 Patienten, die mindestens sechsmal innerhalb von zehn Jahren an einem BCC erkrankt waren, in 29 Genen nach Mutationen, die mit einer gewissen Krebsanfälligkeit assoziiert sind. Insgesamt wiesen sie bei zwölf Patienten 13 vererbte pathogene Mutationen nach. Bei 21 der Patienten waren neben dem BCC weitere Krebserkrankungen eruierbar. Neben invasiven Melanomen fanden sich vor allem hämatologische Neoplasien sowie Brust-, Kolon- und Prostatakarzinomerkrankungen. Damit lag das allgemeine Krebsrisiko in dieser Kohorte 3,5-fach höher als bei der 60- bis 65-jährigen Durchschnittsbevölkerung.

Parallel versuchten die Forscher, den Zusammenhang zwischen BCC und allgemein erhöhtem Krebsrisiko anhand der Patientendaten der Truven-Health-MarketScan-Datenbank mit mehr als 250 Millionen Personen zu bekräftigen. Für ihre Analyse berücksichtigten sie 111.562 Personen, bei denen zwischen 2007 und 2011 einmal ein BCC diagnostiziert und histologisch verifiziert worden war sowie 13.264 Personen mit mindestens sechs und 2.920 Personen mit über zwölf BCC-Diagnosen. Im Vergleich zum Kontrollkollektiv fand sich bei BCC-Patienten auch nach Berücksichtigung von Alter und Geschlecht ein erhöhtes allgemeines Krebsrisiko. In der Gruppe mit einer BCC-Diagnose lag es um mehr als 50 % höher, bei sechs Diagnosen stieg es um das Dreifache, bei über zwölf Diagnosen um das Vierfache. Für Melanome, Kolonkarzinome und hämatologische Neoplasien war das Risiko besonders erhöht.

Fazit: Die Prävalenz von vererbten Mutationen in DNA-Reparaturgenen ist bei Personen, die übermäßig häufig an einem Basalzellkarzinom erkranken, deutlich erhöht. Die Studienautoren sehen es daher als bestätigt, dass die mehrfache BCC-Manifestation als Marker eines genetisch bedingten erhöhten Risikos, Tumoren anderer Entitäten zu entwickeln, gewertet werden kann. Die geringe Zahl genetischer Analysen und die beim Großteil der Patienten fehlenden klinischen und demografischen Angaben schränken die Aussagekraft der Studie jedoch ein.