Während des Alterns lassen bekanntlich Immunfunktionen nach, was zumindest teilweise der Grund dafür ist, dass die Inzidenz der meisten Tumoren im Alter steigt. In einer Studie wurde nun geprüft, ob altersabhängige Unterschiede in der intratumoralen Zusammensetzung von Immunzellpopulationen das Ansprechen auf die Immuntherapie mit Pembrolizumab beeinflussen.

In der Studie wurden 538 Melanompatienten mit dem Checkpointhemmer behandelt. Dabei konnte ein altersabhängiges Ansprechen beobachtet werden. Bei Patienten jünger als 62 Jahre lag der Anteil derjenigen mit kompletter Remission bei 13 %, mit partiellem Ansprechen beziehungsweise stabiler Erkrankung bei 38 % und mit Krankheitsprogression bei 48 %. In der Gruppe der Patienten ab einem Alter von 62 Jahren lag der jeweilige Anteil dagegen bei je 15 %, 48 % und 37 %.

Die Studienautoren berechneten, dass mit jedem fortschreitenden Lebensjahrzehnt, in dem die Immuntherapie begonnen wurde, die Wahrscheinlichkeit für eine Krankheitsprogression unter der Behandlung um 13 % abnahm.

Eine Vorbehandlung der Patienten mit Hemmstoffen des MAPK(mitogen-activated protein kinase)-Signalweges mit den Signalmolekülen Ras, Raf, MEK und ERK beeinflusste diesen Zusammenhang offenbar nicht.

Fazit: Auf die Immungtherapie mit dem Anti-PD1-Inhibitor Pembrolizumab sprechen Patienten mit metastasiertem Melanom über 60 Jahre besser an als jüngere Patienten: Mit jedem Lebensjahrzehnt, in dem die Therapie begonnen wird, nimmt die Wahrscheinlichkeit der Krankheitsprogression ab. Jedoch waren weder eine Metaanalyse noch eine Multivariatanalyse in der Studie möglich.