Günther Forck wurde am 26. August 1927 in Warendorf geboren. Nach dem Schulabschluss im Jahr 1947 studierte er von 1948 bis 1955 Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Hier suchte er auch seine berufliche Zukunft und war zunächst als Medizinalassistent, später als wissenschaftlicher Assistent an der Universitätshautklinik Münster tätig. 1958 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert. Seine Arbeitsgebiete umfassten die Strahlentherapie, Durchblutungsstörungen und -erkrankungen.

Berufliche Heimat: Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Seiner beruflichen Heimat, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, blieb Günther Forck treu: 1968 folgte die Habilitation im Fach Dermatologie und Venerologie und im Jahr 1971 wurde er zum außerplanmäßigen Professor und wissenschaftlichen Rat ernannt. Als Direktor leitete er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 die 1969 als Anbau der Hautklinik fertiggestellte Allergieabteilung, die 1972 durch die Fakultät als Abteilung für Allergologie und Gewerbedermatologie anerkannt wurde.

Mit Erreichen der Altersgrenze war Prof. Dr. Günther Forck nach seiner Emeritierung im September 1992 zusammen mit seiner früheren Oberärztin bis 2001 in einer eigenen Praxis in Münster tätig und behandelte auch dort schwerpunktmäßig Patienten mit allergologisch relevanten Erkrankungen.

Pionier der spezifischen Immuntherapie

Wissenschaftlich beschäftigte sich Forck mit der gesamten Bandbreite der klinischen Allergologie; als Pionier hat er die Entwicklung der spezifischen Immuntherapie in Deutschland vorangebracht und die deutsche Allergologie durch zahlreiche Publikationen und Vorträge geprägt, in denen er sich mit der gesamten Breite des Faches auseinandergesetzt hat. Als akademischem Lehrer haben Günther Forck zahlreiche Allergologen in Deutschland ihre Ausbildung zu verdanken. Er rief das Münsteraner Praktikum Allergologikum als wichtige praktisch orientierte Fortbildungsveranstaltung ins Leben.

Ausgezeichnet als Wissenschaftler, Autor und Lehrer

Von 1989 bis 1993 stand er als Präsident dem Ärzteverband Deutscher Allergologen vor und war als Kongresspräsident für den Jahreskongress des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen 1983 in Münster verantwortlich, später auch für den Jahreskongress in Fulda. In der medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität engagierte er sich in diversen Gremien und als Dekan. Für seine außerordentlichen Verdienste als Forscher, akademischer Lehrer, Autor und Organisator im Bereich der Allergologie und der klinischen Immunologie wurde er im Jahr 2004 mit der Viktor-Ruppert-Medaille ausgezeichnet.

figure 1

Prof. Dr. Günther Forck (* 1927, † 2019)

Die Allergologie in Deutschland verliert mit Günther Forck einen engagierten Lehrer sowie einen hochgeschätzten Menschen und Kollegen, der sich bleibende Verdienste um die Allergologie in Deutschland erworben hat.