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Fleischallergien gehören zu den neuen Allergien. Sie sind erst seit einigen Jahren bekannt. Auch handelt es sich um eher seltene Krankheitsbilder.

© puhhha / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

„Welche Fleischsorten ein Fleischallergiker verträgt, hängt davon ab, gegen welches Allergen er sensibilisiert ist“, erläuterte Prof. Christian Taube, Essen. Bei den verschiedenen Fleischsorten seien verschiedene Allergene identifiziert worden. Dabei handelt es sich um eine klassische IgE-vermittelte Typ-1-Reaktion. Als Allergene fungieren glykolisierte Proteine, also Proteine mit einer Kohlenhydratseitenkette wie die α-Galaktose. Diese Zucker gibt es in Rind-, Schweine- und Lammfleisch. Eine Sensibilisierung gegen α-Galaktose kann z. B. durch einen Zeckenbiss induziert werden. Gerade in Zecken-Epidemiegebieten sollte daher bei bisher unerklärbaren anaphylaktischen Reaktionen an eine Fleischallergie gedacht werden.

Die Diagnose einer Fleischallergie kann schwierig sein, da die klassischen Symptome wie Tachykardie, gastrointestinale Beschwerden, Urtikaria, Dyspnoe und Angioödem erst 3–6 Stunden nach Verzehr von Fleisch auftreten. Dadurch unterscheidet sie sich von anderen Nahrungsmittelallergien, bei denen die Symptome schon 5–30 Minuten nach Verzehr des betroffenen Nahrungsmittels manifest werden.