Sehr alte Menschen, die steinalt und noch gesund sind, haben offenbar viele Immunzellen im Blut, die Tumoren und Infekte effektiv abwehren können.
_ Menschen, die das 100. Lebensjahr erreichen oder sogar 110 Jahre und älter werden und dabei noch gesund bleiben, werden als „Supercentenarians“ bezeichnet. Wie Dr. Kosuke Hashimoto und seine Kollegen vom RIKEN Center for Integrative Medical Sciences in Yokohama in Japan berichten, gab es im Jahr 2015 allein in Japan 146 Menschen, die 110 Lebensjahre überschritten hatten. Um dem Geheimnis des gesunden Alterns auf die Spur zu kommen, analysierten die Foscher die Zellen des Immunsystems bei Hochbetagten im Detail.
Dabei stellten sie fest, dass sehr alte Menschen besonders viele zytotoxische T-Lymphozyten vom Typ CD4 im Blut haben. Gewöhnlich machen die zytotoxischen CD4-positiven Lymphozyten nur einen geringen Anteil unter den CD4-Zellen aus. Bei den über 110 Jahre alten Menschen stellen sie einen Anteil von mehr als 25% aller T-Lymphozyten, bei den jüngeren dagegen nur 2,8%. Auch die Zahl der CD8-positiven zytotoxischen Zellen lag bei den Älteren deutlich höher.
Möglicherweise kommt diesen Zellen eine besondere Rolle bei der Immunüberwachung zu, etwa durch rechtzeitiges Attackieren von Tumorzellen, aber auch von Infektionserregern, vermuten die Forscher.
Literatur
Hashimoto K et al. PNAS 2019. www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1907883116
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ple Gesund und 110 Jahre alt: Liegt es an den T-Zellen?. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 8 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-1097-0
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