Ein D-Dimer-Test kann die Thrombosediagnostik unterstützen. Bei manchen Patienten hat er aber nichts zu suchen.
_ „Bei einer hohen Wahrscheinlichkeit für eine tiefe Beinvenenthrombose ist immer ein bildgebendes Verfahren angezeigt und nie ein D-Dimer-Test“, betonte Dr. Florian Präve aus Frankfurt. In dieser Situation die D-Dimere zu bestimmen und sich ggf. darauf zu verlassen, dass sie nicht erhöht sind, sei ein Fehler. Falls der Kompressionsultraschall keinen konklusiven Befund ergibt, soll er laut Präve nach vier bis sieben Tagen wiederholt werden.
Besteht dagegen nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine tiefe Venenthrombose (TVT), soll zuerst ein D-Dimer-Test gemacht werden. „Optimal ist der altersadaptierte Test“, so Präve. Bei diesem Test steigt der Cut-off-Wert mit dem Alter, weil bei älteren Menschen mehr Fibrinabbauproukte im Blut zirkulieren, die sonst zu falsch positiven Befunden führen. Bei vergleichbarer Sensitivität weist dieser Test daher eine höhere Spezifität auf als der nicht korrigierte.
Die klinische Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer TVT lässt sich mit Hilfe des Wells-Scores abschätzen. Der Wells-Score für TVT berücksichtigt u. a. das Vorliegen von aktiven Neoplasien, Immobilisation, größere Operationen, Schmerzen/Verhärtung entlang der tiefen Beinvenen und einseitige Zunahme des Unterschenkelumfangs > 3 cm.
Literatur
125. Kongress der DGIM, Wiesbaden, 5. Mai 2019
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bs D-Dimer-Test ja oder nein?. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 12 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0823-y
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