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Ein 8 -jähriges Mädchen setzt sich eine Adrenalin-Autoinjektion.

© IAN BODDY / SCIENCE PHOTO LIBRARY (Symbolbild mit Fotomodell)

_ Bei typischen Zeichen einer systemischen anaphylaktischen Reaktion — bei Kindern häufig Dyspnoe, Giemen oder Stridor, selten auch Tachykardie und Schock — sollte die intramuskuläre Gabe von Adrenalin unbedingt an erster Stelle stehen, betonte Prof. Fred Zepp, Uniklinikum Mainz: „Adrenalin i.m. wirkt in weniger als 5 Minuten, während Antihistaminika 30 und Kortison bis zu 60 Minuten benötigen.“

Bei intramuskulärer Gabe sei mit „keinen relevanten schwerwiegenden Komplikationen“ zu rechnen; zumindest nicht, wenn man in der empfohlenen Dosierung bleibe. Die optimale Dosierung liegt nach Empfehlung der pädiatrischen Notfallmedizin bei 0,1 ml/10 kg KG Adrenalin 1:1.000 pur i.m. (max. 0,5 ml). Zepp riet, Adrenalin unverdünnt zu spritzen, um das Volumen möglichst klein zu halten. Dies geschehe am sinnvollsten über eine 1-ml-Spritze mit aufgesetzter Subkutankanüle in den M. vastus lat. oder den M. deltoideus.„Seien Sie in der Notfallsituation nicht zu zögerlich!“, mahnte der Experte. In den letzten Jahren habe man eine deutliche Zunahme bei den anaphylaxiebedingten Klinikeinweisungen gesehen.