In der penilen Rehabilitation nach einer nervenschonenden radikalen Prostatektomie werden neben PDE-5-Hemmern auch neuere mechanische Instrumente wie Vakuumpumpen eingesetzt. Auch eine von Kathleen Herkommer (Urologische Klinik der TU München) geleitete Arbeitsgruppe setzt auf ein mechanisches Hilfsmittel. Das ist zwar alles andere als neu, aber immer noch in Gebrauch: die Masturbation.

Ergebnisse einer einschlägigen Studie mit 314 Patienten haben die Mediziner Ende vergangenen Jahres auf der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Andrologie vorgestellt. Hiernach erreichen deutlich mehr masturbierende als nicht masturbierende Patienten zwei und drei Jahre nach der Operation eine klinisch relevant verbesserte Erektionsfunktion (47,5% vs. 37,5% bzw. 47,7% vs. 35,7%). Auch auf die Kontinenz wirkt sich das Masturbieren positiv aus: Nach drei Jahren sind 89,4% vs. 67,9% kontinent.

Was freilich Ursache ist und was Wirkung, lassen die Forscher offen. So bliebe noch zu klären, ob Masturbation die Funktion verbessert — oder ob es die bessere Funktion ist, die die häufigere Masturbation begünstigt.