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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

Eine 51-jährige Patientin wurde direkt von einem internationalen Flughafen in die Notaufnahme gebracht, nachdem sie über die Einnahme von 30 Packungen Opium mit einem Gewicht von jeweils 50 g berichtet hatte. Sie hatte keine Beschwerden, die körperliche Untersuchung blieb unauffällig. Das CT von Abdomen und Becken zeigte mehrere ovale, längliche Strukturen (Abb. A) mit kleinen Verdichtungen. Hinweise auf eine Darmobstruktion fehlten. Es wurde orales Polyethylenglykol verabreicht. Alle Packungen gingen ohne Komplikationen ab (Abb. B).

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A: CT mit mindestens acht ovalen Strukturen mit kleinen Verdichtungen (Pfeil) im Darm. B: Packungen nach dem Abgang.

© N Engl J Med. 2018;379;1861

Die Verdichtungen in den Packungen veranlassten die Kollegen zu weiteren Untersuchungen. Im Inhalt wurde neben Opium auch eine Bleikonzentration von bis zu 3.200 ppm nachgewiesen. Da Opium nach Gewicht verkauft wird, fügen die Händler oft Schwermetalle hinzu. Wir berichteten kürzlich, dass dies bei den Konsumenten zu schweren Bleivergiftungen mit neurologischen, gastrointestinalen, zerebralen, renalen und hämatologischen Symptomen führen kann (MMW 5/2019, S. 34).