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Dr. med. Brigitte Moreano Stellvertretende Chefredakteurin brigitte.moreano@springer.com

Die Wahrscheinlichkeit für ein kolorektales Karzinom ist bei Halbgeschwistern von Darmkrebspatienten so groß wie bei Geschwistern, stellten Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg fest. Für ihre Analyse standen ihnen die Daten von fast 174.000 schwedischen Patienten mit einem kolorektalen Karzinom und eindeutiger Genealogie zur Verfügung. Familiärer Darmkrebs lag bei etwa 10% der Patienten vor.

Das Lebenszeitrisiko bei Geschwistern von Darmkrebspatienten lag bei 7%. Das entspricht einer Erhöhung um das 1,7-Fache gegenüber Personen ohne familiäres Darmkrebsrisiko. Ähnlich groß war das Lebenszeitrisiko aber auch bei Halbgeschwistern mit 6%. Damit haben diese ein höheres Erkrankungsrisiko als andere Verwandte zweiten Grades, etwa ein Großelternteil oder eine Tante. Offenbar tragen nicht nur Gene, sondern auch Lebensbedingungen zu dem Risiko bei.