_ Es war mal wieder einer dieser Tage. Mühsam schleppte sich der Notdienst hin, eine Fahrt nach der anderen, ohne Pause. Und immer nur die langen Strecken durch den Odenwald, von Wilhelmsfeld bis Gauangelloch, 20 km Wald, Wald, Wald — wunderschön, zugegeben, doch verlassen und einsam und eintönig.

Plötzlich kam doch Abwechslung auf. Meinen Fahrer drückte ein menschliches Bedürfnis. Aber auf meinen Rat, kurz anzuhalten, sagte er, es sei nicht „klein“. „No problem“, wurde er von mir beschieden. „Beim nächsten Hausbesuch nehme ich Sie einfach mit rein!“

Am Zielort angekommen klingelten wir zu zweit frohgemut an der Tür. Uns öffnete die Frau des Patienten, und ich setzte nach der Begrüßung zu einer zusätzlichen Erklärung an: „Ich habe den Fahrer mitgebracht, weil ...“

Den Unterschied zwischen groß und klein wollte ich pietätsvoll unerörtert lassen, aber ich kam sowieso nicht weiter, denn die Dame fiel mir ins Wort: „Oh Gott, Herr Doktor, ist es so schlimm, dass Sie gleich den Pfarrer mitgebracht haben?!“ Unsererseits Lachen, aber ihr ist die Vorstellung doch ganz schön in die Glieder gefahren.