Eine Hormontherapie birgt für Transfrauen offenbar ein Thromboserisiko, wie sich in einer großen Kohortenstudie herausgestellt hat
Als Transfrauen werden Menschen bezeichnet, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, die sich damit aber nicht identifizieren können. Wie US-Wissenschaftler bei der Analyse der Krankendaten von knapp 5.000 Transgender-Patienten herausgefunden haben, war das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) bei den Transfrauen deutlich höher als für nach Alter, Herkunft, Datum und Ort der Behandlung gematchte männliche wie auch weibliche Kontrollpatienten (Hazard Ratio, HR: 1,9 bzw. 2,0). Auch das Schlaganfallrisiko war leicht erhöht (HR: 1,2 bzw. 1,9).
Besonders gefährdet waren Transfrauen, bei denen eine Hormontherapie initiiert worden war (HR: 3,2 vs. Männer und 2,5 vs. Frauen). Die Studie zeige somit, dass eine gegengeschlechtliche Östrogentherapie ein Risikofaktor für VTE und wahrscheinlich auch für Schlaganfälle sei, so die Studienautoren. Allerdings stieg das VTE-Risiko erst zwei Jahre nach Therapiebeginn an und blieb dann für weitere fünf bis sechs Jahre erhöht. Dagegen sei ein Risikoanstieg bei Frauen, die in der Menopause Östrogene erhalten, bereits kurz nach Therapiebeginn zu beobachten und lasse mit der Zeit wieder nach.
Literatur
Getahun, D. et al. Ann Intern Med. 2018;169(4):205–213
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Schlimpert, V. Transsexuelle haben ein erhöhtes Thrombose-Risiko. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 20 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0107-6
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