_ Jeder Hausarzt weiß ein Lied davon zu singen, wie schwierig es sein kann, bei einem Patienten mit V. a. eine rheumatische Erkrankung einen raschen Termin bei einem Rheumatologen zu vereinbaren; denn es gibt zu wenig Rheumatologen. Nach einer aktuellen Erhebung werden in Deutschland 1.350 Rheumatologen gebraucht, aber es gibt nur 776. Dies erfordere, so Prof. Frank Buttgereit, Berlin, neue Versorgungsmodelle.

Eine Befragung von Ärzten und Patienten sollte klären, wie die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Rheumatologen optimiert werden kann. Dabei wurde erfasst, ob die Kontrolltermine bei Rheumatologen alle 3–4 Monate als zu früh, richtig oder zu spät bewertet wurden. Es stellte sich heraus, dass vor allem bei zufriedenen Patienten größere Terminintervalle sinnvoll wären. Laut Arzteinschätzung erfolgen 62% der Wiedervorstellungen beim Rheumatologen zu früh. Daraus ergibt sich die Frage, ob durch bessere Integration und Schulung von Hausärzten die Intervalle zur Vorstellung beim Rheumatologen u. U. verlängert werden können. Eine Projektgruppe hierzu kam zu einem positiven Zwischenergebnis. „Eine effektivere Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Rheumatologen kann einen wertvollen Beitrag zur Entlastung der Rheumatologen und somit zu einer besseren Versorgungsqualität leisten, da Akut-Fälle dann schneller einen Termin beim Rheumatologen erhalten“, so Buttgereit.

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Wo sind Rheumapatienten in besten Händen?

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Nicht jeder Patient mit rheumatischen Beschwerden leidet an einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung. „Ein sinnvoller und gut erprobter Ansatz sind Screening-Sprechstunden, für die sehr kurzfristig Termine vergeben werden oder die mancherorts sogar ganz ohne Termine besucht werden können“, so Prof. Christoph Fiehn, Baden-Baden.