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Hautfarbene bis gelbliche Knötchen von bis zu 5 mm Durchmesser an den Fersenrändern.

© T. Jansen

_ Bei einem 47-jährigen, ansonsten gesunden Patienten fanden sich beidseitig entlang des lateralen und medialen Fersenrands zahlreiche symptomlose, hautfarbene bis gelbliche Knötchen von bis zu 5 mm Durchmesser. Die Veränderungen wölbten sich im Stehen deutlich sichtbar hervor. Wenn der Patient die Ferse anhob, verstrichen sie hingegen im Niveau der umgebenden Hautpartien.

Es handelte sich um sogenannte piezogene Knötchen, die auch als multiple Fettgewebshernien bezeichnet werden. Dies ist ein keineswegs seltener, an sich aber harmloser Befund. Solche Knötchen finden sich bei Erwachsenen beiderlei Geschlechts und werden im Allgemeinen nicht wahrgenommen, da sie keinerlei Beschwerden verursachen. Manche Patienten klagen nach langem Stehen über Schmerzen im Fersenbereich; jedoch können diese nicht sicher auf die piezogenen Knötchen bezogen werden.

Bei Druckentlastung nach Anheben der Ferse und im Liegen sind die Veränderungen in der Regel nicht sichtbar. Erst bei Belastung mit dem Körpergewicht treten die einzelnen Vorwölbungen an den Fersenrändern sichtbar hervor. Die Knötchen sind bei Palpation prall-derb, nicht druckschmerzhaft und lassen sich leicht zurückdrücken.

Histologisch handelt es sich um Gleithernien des subkutanen Fettgewebes. Bei den Patienten ist die bindegewebige Septierung des Fettgewebes gestört, was bei Druckbelastung zur Protrusion der Fettzellen führt.

Eine Behandlung der piezogenen Knötchen ist im Allgemeinen nicht erforderlich. Bei Schmerzhaftigkeit kommt eine Exzision der Veränderungen mit Subkutannaht in Betracht.